"3" bietet ab 27. August flächendeckendes LTE in Österreich an.

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Das Versprechen wurde 2012 gegeben: Wenn die EU und heimische Wettbewerbsbehörden die Übernahme von Orange durch "3" genehmigen, dann baut "3" ein flächendeckendes LTE-Netz in Österreich auf. Der Mobilfunk-Deal wurde abgesegnet, und der Handynetzbetreiber hat sein Versprechen eingelöst. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Tiroler Bergdorf Alpbach erklärte "3"-Chef Jan Trionow das Netz mit Donnerstag, 27. August, für eröffnet.

Investition in dreistelliger Millionenhöhe

Es sei "eines des dichtesten und modernsten Netze weltweit", so Trionow. "Wir haben Breitband-Versorgung auf dem Land sichergestellt. Viele Orte wurden erstmals ans Breitband-Internet angeschlossen." Dafür hat der Mobilfunker einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen – genaue Zahlen wollte er nicht nennen.

Das LTE-Netz bietet Download-Übertragungsraten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und kann von 98 Prozent der Bevölkerung genutzt werden, verspricht der Mobilfunker. Der Upload beträgt bis zu 50 Mbit/s. Gefragt nach den tatsächlichen Geschwindigkeiten, die Kunden zur Verfügung stehen, verwies Trionow auf Testseiten im Netz. Demnach beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit von "3"-Nutzern laut "Speedtest" bei 33 Mbit/s.

Breitbandmilliarde für weiteren Ausbau

Mit dem neuen Netz sollen technische Probleme, die Kunden in den letzten Jahren immer wieder aufregten, der Vergangenheit angehören, so Trionow. Das Netz soll weiter ausgebaut werden. Dafür bemüht man sich auch um Mittel der Breitbandmilliarde, mit der die Regierung helfen will, schnelles Internet in Österreich auszubauen.

Mit diesem Netz will "3" seine Marktführerschaft bei mobilem Internet festigen. Rund eine Millionen Kunden nutzen sein Datenangebot. Als einziger Mobilfunker biete "3" sein LTE-Angebot zu echten Flatrate-Tarifen an. "Weltweit gibt es kaum Mobilfunker, die solche Tarife anbieten", sagte Trionow.

Hauptsächlich für Video-Streaming

Laut einer von "3" in Auftrag gegebenen Umfrage wird schnelles Internet hauptsächlich für Online-Videos und Streaming-Angebote wie Netflix benötigt. Für 15 Prozent der Bevölkerung sei eine schlechte Internetanbindung ein guter Grund, den Wohnort zu wechseln.

LTE ist nicht nur schneller, sondern unterstützt im Gegensatz zur Vorgängertechnologie UMTS auch verschiedene Bandbreiten und eignet sich daher auch sehr gut zum Ausbau der Netzabdeckung in dünn besiedelten Gebieten. Neue Sendemasten sind dafür nicht erforderlich, es muss lediglich das vorhandene Equipment auf den Masten adaptiert werden. (Markus Sulzbacher aus Alpbach, 26.8.2015)