Wien – Die Zukunft des Schönbrunner Vorfelds zwischen der U-Bahn-Linie U4 und der Schönbrunner Schloßstraße östlich des Haupteingangs ist geklärt. Auf der seit drei Jahren brachliegenden Grünfläche, der einstigen Heimat von Sportlern des Union-Sportzentrums, entsteht ab dem Frühjahr 2016 ein riesiger Busparkplatz mit 72 Stellplätzen. DER STANDARD berichtete vor einem Jahr über die konkreten Pläne.

Damit soll die seit längerem bestehende Verkehrsproblematik mit Touristenbussen vor dem Schloss entschärft werden. Entsprechende Pläne stellte Franz Sattlecker, der Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB), am Mittwoch vor.

Auf dem Areal des einstigen Sportzentrums entsteht ab 2016 ein riesiger Busparkplatz. So soll er laut Plänen der SKB aussehen.

Der Parkstreifen für Busse entlang des Schlosses wird dafür gestrichen. Damit habe man auch dem Wunsch von Denkmalschützern entsprochen, die sich eine Schlossseite frei von Bussen gewünscht hätten. "Das Projekt ist auch mit der Unesco abgesprochen", sagte Sattlecker.

Fotovoltaikanlage als Dach

Das bisher als Parkfläche von Bussen und Autos gleichermaßen genutzte Areal nebenan wird zum reinen Pkw-Parkplatz mit 230 Stellplätzen vergrößert. Teile des Parkplatzes werden von einer Fotovoltaikanlage überdacht. Betrieben werden die Parkflächen wie bisher von Apcoa, hier gebe es laut Sattlecker noch einen für einige Jahre gültigen Vertrag.

Die Bushaltespur entlang des Schlosses (rechts) soll bald der Vergangenheit angehören.

Die Pläne von Architekt Gert Mayr-Keber sehen zudem die Errichtung eines 70 Meter langen Busterminals inklusive einer WC-Anlage, eines kleinen Shops samt Ticketverkaufsstelle und eines Büros für Parkplatzbedienstete vor.

Neu gestalteter Fußweg zum Schloss

Der Fußweg zum Schloss – auch für jene Besucher, die mit der U-Bahn anreisen – wird ebenfalls neu gestaltet: Er führt künftig entlang der U4 seitlich am Busparkplatz vorbei und endet am neuen kleinen Vorplatz schräg vis-à-vis dem Haupteingang zum Schloss. Laut Sattlecker wird aber auch der bestehende Fußweg, der zur Schönbrunner Orangerie führt, erhalten bleiben. Die Schallschutzmauer entlang der Schloßstraße wird hingegen abgerissen.

Vom geplanten Busterminal soll für Besucher – auch für jene, die mit der U-Bahn anreisen – ein begrünter Weg zum Schloss Schönbrunn führen.
Foto: SKB

Als Sichtschutz zum Parkplatz hin sollen künftig zusätzliche Baumreihen sorgen. Laut den Plänen werden 300 neue Bäume gepflanzt. Diese sollen nicht nur den Fußweg ansprechender gestalten, sondern auch teilweise zwischen Parkplätzen gepflanzt werden. Kleine Grünareale samt Parkbänken sollen erhalten bleiben.

4,9 Millionen Euro Investitionen

Die SKB, die im Eigentum des Bundes steht, investiert 4,9 Millionen Euro in das Projekt. Noch läuft die Flächenwidmung, die laut Sattlecker "hoffentlich bis Herbst abgeschlossen ist". Mit dem Bau hofft er im Frühjahr 2016 beginnen zu können. Eine Teileröffnung ist im Herbst desselben Jahres geplant, die Fertigstellung ist für 2017 anvisiert.

Die Stadt Wien unterstützt das Projekt und will helfen, den Busparkplatz auszulasten: Touristenbusse, die die Innenstadt ansteuern, sollen künftig unter anderem hier parken. Sattlecker hat nichts dagegen: Denn die Vollauslastung würde Schönbrunn nur an starken Tagen im Advent sowie im August erreichen. Ein von vielen Seiten geforderter Busterminal für Wien lässt aber weiter auf sich warten.

Als Ersatz für das aufgelassene Sportzentrum wurden Sportflächen im Prater errichtet und im vergangenen September eröffnet. Die Turner erhielten ein Ersatzquartier im 23. Bezirk. Im Westen Wiens wurde für keine neuen Ersatzsportflächen gesorgt. (David Krutzler, 27.8.2015)