Wien – EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn hat Serbien den raschen Beginn von Verhandlungen über eine EU-Aufnahme zugesagt. "Ich hoffe, dass wir sehr bald mit Serbien ganz offiziell Beitrittsverhandlungen starten können", sagte Hahn am Donnerstag vor Beginn der Westbalkankonferenz in Wien. Er lobte, dass Serbien und Kosovo ihre Streitigkeiten beigelegt hätten. Das sei Ergebnis eines neuen Klimas auf dem Balkan. Serbien hat bisher einen EU-Assoziierungsstatus und wartet seit längerem auf die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen.

"Es ist wirklich höchste Zeit, dass wir auf die Krise reagieren und die Beitrittsverhandlungen eröffnen", sagte der serbische Außenminister Ivica Dačić. Für Serbien sei es unklar, weshalb die EU immer wieder verzögere.

Ärger über ungarischen Grenzzaun gegen Flüchtlinge

Die Aufnahme von Beitrittsgesprächen sei auch wegen der Flüchtlingsfrage wichtig. "Ich möchte, dass Sie uns eine klare Perspektive eröffnen, statt Zäune zu errichten", sagte Dačić mit Blick auf Ungarn, das einen 175 Kilometer langen Grenzzaun zu Serbien errichtet, um Flüchtlinge vom Schengen-Raum fernzuhalten. "Denn was ist das für eine Botschaft für alle, die außerhalb des Zauns leben?", fragte Dačić. (Reuters, 27.8.2015)