Die Edition der Niob-Münzen aus Österreich umfasst 13 Ausgaben – allesamt ausverkauft. Es gibt sie nur mehr am Sammlermarkt zu kaufen – zu mehr als dem Doppelten des ursprünglichen Preises zwischen 51,70 und 58 Euro. Die nächste Münze wird im Februar 2016 herausgebracht.

Foto: Münze Österreich

Plastikgeld bekommt da eine ganz neue Bedeutung: Die deutsche Fünf-Euro- Polymer-Münze ist eigentlich als Umlaufmünze konzipiert, wird aber schnell einen höheren Sammlerwert haben.

Münzen sind etwas, wo sich jahrhunderte-, ja jahrtausendelang nicht viel getan hat. In letzter Zeit wurde dies anders. Da kommen plötzlich neue Materialien ins Spiel, oder da werden mehrere Metalle verwendet.

Deutschland, das im Vergleich zum kleinen Österreich bisher kein besonders großes Angebot für Sammler aufzuweisen hatte, hat diesen Sommer mit der Ankündigung für Aufregung gesorgt, im kommenden Frühjahr eine Polymer-Münze aufzulegen. Die Sammlermünze "Planet Erde" besteht aus drei Komponenten: einem äußeren Ring, einem inneren Kern (Pille) aus unedlem Metall sowie einem prägbaren, zwischen Ring und Pille eingefügten blauen Polymer-Ring. Dieser ist transluzent – also teilweise lichtdurchlässig. Der Polymer-Ring macht die Münze weltweit zu einer Neuheit im Münzbereich, schwärmt man beim deutschen Finanzministerium.

Lichtdurchlässiger Polymer-Ring

Die Münze ist auch in anderer Hinsicht interessant. Da sie aus nichtedlem Metall (und zwar aus zwei verschiedenen Kupfer-Nickel-Legierungen) besteht und der Nennwert fünf Euro beträgt, wird sie bei Herausgabe auch nicht mehr als ebendiese fünf Euro kosten. Ein echtes Schnäppchen, bei dem man sich bei der Ausgabe reißen wird und das für Sammler bald einen höheren Wert haben dürfte. Wie hoch die Kosten für die Entwicklung der Polymer-Technologie war, darüber hüllt man sich in Schweigen. Auch wird noch nicht gesagt, wie hoch die Erstauflage sein wird.

Ähnliche Zurückhaltung übt man bei der Münze Österreich hinsichtlich der Entwicklungskosten der Niob-Münze. Seit 2003 wird jährlich eine solche Sammlermünze mit einem Silberring und einem Niob-Kern herausgebracht. Die Bi-Metall-Technologie wurde mit der Tiroler Firma Plansee entwickelt – und mittlerweile ständig verfeinert. Das eigentlich hellgraue Niob erhält durch Oxidation Farbe.

Mit DNA ausgestattete Münzen

Bei den beiden letzten Ausgaben der Silber-Niob-Münze ging man noch einen Schritt weiter. Der Kern kann nun in zweierlei Farben erstrahlen, woraus sich ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten ergeben.

Bei den neuen Technologien wird immer auch darauf geachtet, Fälschern möglichst ein Schnippchen zu schlagen. So arbeitet das kanadische Münzamt Royal Canadian Mint daran, neue Münzen mit einer "DNA" auszustatten, also mit einem Stempel, der via Laser unsichtbar klein auf die Münze gesetzt wird. Ziel solcher Mikrogravuren ist eine eventuelle Rückverfolgbarkeit bei Diebstahl. (Johanna Ruzicka, 29.8.2015)