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Die Demonstranten in Santiago de Chile fordern eine Bildungsreform.

Foto: EPA/SEBASTIAN SILVA

Santiago de Chile – Zehntausende Studenten haben am Donnerstag in Santiago de Chile gegen die Bildungspolitik protestiert. Der Chilenische Studentenbund (Confech) schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 80 000. Sie forderten die Abschaffung von Studiengebühren in Universitäten.

Nach Angaben der Polizei kam es zu vereinzelten Zwischenfällen. Demnach setzten die Beamten Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, die sie mit Steinen bewarfen.

"Wir wollen, dass die Reform die Säulen des Bildungssystems verändert", zitierte das Nachrichtenportal Emol eine Sprecherin des chilenischen Studentenbundes. Die Demonstration habe erneut deutlich gemacht, dass die Protestbewegung eine enorme Unterstützung erfahre, sagte sie.

Gebühren sollen aufgehoben werden

Die Regierung bekräftigte am Donnerstag ihren Willen, die seit der Pinochet-Diktatur (1973-1990) bestehenden Studiengebühren vom kommenden Jahr an aufzuheben. Die Gesetzesvorlage soll laut Emol im Dezember ins Parlament eingebracht werden. Bis dahin sollen Vertreter aller beteiligten Bereiche über das Projekt debattieren.

In dem südamerikanischen Land ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Demonstrationen von Studenten und Lehrern gekommen. Die Regierung der Präsidentin Michelle Bachelet leitete eine Reform in die Wege, die vorsieht, dass Dozenten besser bezahlt und die Studiengebühren ab 2016 schrittweise abgeschafft werden. Die Demonstranten befürchten jedoch, dass die Regierung von ihrem Vorhaben abrücken könnte. (APA, 28.8.2015)