Private Drohnen sind zwar relativ klein und leicht, könnten aber dennoch gefährlich werden oder sich in Gebiete "verirren", wo keine Aufnahmen zugelassen sind. Flugzeughersteller Boeing hat nun ein Abwehrsystem vorgestellt, das die Mini-Drohnen vom Himmel holen kann.

Potenzielle Gefahr

Abgesehen von "Paparazzi-Drohnen", die mehr oder weniger unbemerkt aus der Luft Aufnahmen machen wo Menschen nicht hindürfen, könnten kleine Drohnen auch eine echte Gefahr darstellen. In der Nähe von Flugfeldern etwa oder als fliegende Bomben. Das fürchten jedenfalls mehrere Regierungen und Militäreinrichtungen. Ernsthafte Zwischenfälle wurden zwar noch nicht bekannt, immerhin wurden aber bereits Drohnen zum Drogenschmuggel abgefangen.

Boeing

Während einige Unternehmen an Systemen arbeiten, mit denen man potenziell gefährliche Drohnen durch Störung ihrer Signale unschädlich machen kann, geht man bei Boeing etwas direkter vor. Das Compact Laser Weapon System (CLWS) schießt die Fluggeräte einfach mit einem gezielten Laserstrahl ab. Die Laserkanone ist eine kleinere, leichter zu transportierende Version von Boeings High Energy Laser Mobile Demonstrator.

Steuerung mit Gaming-Controller

Bei "Wired" fühlt man sich bei dem Gerät an eine übergroße Kamera erinnert – oder an eine Waffe aus "Star Wars". Mit dem 2-Kilowatt-Infrarot-Laser kann binnen zwei Sekunden ein Loch in die Drohne gebrannt werden. Dabei soll das System so exakt sein, dass die Drohne entweder komplett zerstört oder mit einem gezielten Strahl nur zum Absturz gebracht werden kann. Der Laser wird mit einem herkömmlichen Xbox 360-Controller und einem Laptop gesteuert.

Das System dürfte zunächst bei sensiblen Einrichtungen des Militärs und der Regierung zum Einsatz kommen. Ob es auch zum Schutz ziviler Anlagen eingesetzt werden darf, sei laut "Wired" noch nicht geklärt. (br, 28.8.2015)