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Kristalina Georgiewa, Vizepräsidentin der EU-Kommission.

Foto: APA/Franz Neumayr

Alpbach – "Ich hoffe, dass wir in der Zukunft viel härter gegen solche kriminellen Akte vorgehen." Entsetzt und entschlossen zeigte sich Kristalina Georgiewa, Vizepräsidentin der EU-Kommission, am Rande des Forums Alpbach angesichts von 71 toten Flüchtlingen, die in einem Lkw in Burgenland gefunden wurden. Im Gespräch mit dem STANDARD und der Tiroler Tageszeitung versuchte die Politikerin die Gründe der Flüchtlingskrise, wie sie meint, "ein Tsunami, der sich langsam fortbewegt" zu analysieren: Man sei derzeit nicht mit einem Konflikt, sondern mit einer Vielzahl von Konflikten konfrontiert. Allein im vergangenen Jahr seien es 400 gewesen. Europa habe Probleme, sich mit mehr als einer Krise gleichzeitig zu beschäftigen.

Georgiewa forderte mehr Teamarbeit und kritisierte die Finanzminister der EU, die angesichts eines Budgetentwurfs mit deutlich mehr Ausgaben für Migration versuchten, das Geld zu bewachen, das von der EU zurück an die Mitgliedstaaten fließt. Sie glaubt nicht, dass der Flüchtlingsstrom rasch endet. Es gebe 60 Millionen Vertriebene, wenn nur zehn Prozent kämen, wäre das auch noch viel. Die EU müsse den Mitgliedstaaten helfen, diese Menschen zu integrieren. Man müsse entschlossen den Dialog suchen. (Peter Illetschko, 28.8.2015)