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Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien besteigen einen nach München führenden Zug.

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Unterstützer am Westbahnhof versorgen Flüchtlinge mit Getränken.

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Flüchtlinge kommen aus Budapest am Westbahnhof an.

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Ankommende Flüchtlinge werden von Polizei und Freiwilligen am Westbahnhof mit Wasser und Obst versorgt.

Foto: Christian Fischer Fotografie

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Die ÖBB wurde vom österreichischen Innenministerium über die ankommenden Flüchtlinge informiert.

REUTERS / Heinz-Peter Bader

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Nach mehreren Stunden Aufenthalt kurz vor der österreichischen Grenze fuhren die Züge weiter nach Wien.

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Die Züge wurden in Ungarn von den ÖBB wegen Überfüllung aufgehalten.

Foto: REUTERS / Laszlo Balogh

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Das Gerücht, dass Deutschland Sonderzüge mit syrischen Flüchtlingen ins Land holt, weckte bei vielen Asylsuchenden Hoffnung.

Foto: APA / EPA / Peter Lakatos

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Flüchtlinge auf dem Bahnhof in Budapest.

Foto: APA / EPA / Peter Lakatos

Wien/Budapest – Hunderte Flüchtlinge sind am Montagabend in einem Zug aus Ungarn am Wiener Westbahnhof angekommen. Es sollte nicht der letzte derartige Transport an diesem Tag bleiben. Insgesamt wurden drei Bahnsteige für Züge aus dem Nachbarland bereitgestellt, die im Lauf des Abends ankamen.

Die Flüchtlinge kamen sichtlich abgekämpft, teilweise mit Kindern im Arm, am Westbahnhof an. Neben der Polizei wurden sie auch von freiwilligen Helfern in Empfang genommen, die sie mit Mineralwasser und Obst versorgten.

Merkur ist leergekauft.

Private haben u. a. den Merkurmarkt am Bahnhof praktisch leer gekauft und verteilten Essen und Getränke, abgepackt in Plastiksackerl-Portionen.

Trotz eines großen Aufgebots an Einsatzkräften verlief die Ankunft turbulent: Kontrollen gab es praktisch nicht. Auch eine genaue Zahl der Ankommenden lag noch nicht vor. Viele der Flüchtlinge stiegen unbehelligt in Züge Richtung Deutschland um. In den späten Abendstunden warteten noch ´hunderte Flüchtlinge auf den Bahnsteigen des Westbahnhof auf weitere Züge.

Bahnhof ist kein Flughafen

Hahslinger betonte, dass die Personen, die in Österreich Asyl beantragen, von der Behörde entsprechend behandelt würden. Bei Flüchtlingen, die ohne gültiges Schengen-Visum weiterreisen wollen, werde eine "Rückabschiebung nach Ungarn veranlasst". Allerdings: "Der Westbahnhof ist kein Flughafen, den man absperren kann", sagte Polizeisprecher Hahslinger. Zudem sei eine lückenlose Kontrolle bei einem derartigen Strom von Menschen gar nicht möglich.

Nach einem Zwischenstopp in Österreich kamen rund 400 der Flüchtlinge am Montagabend im deutschen Rosenheim an. Der Railjet hielt außerplanmäßig im Bahnhof der oberbayerischen Stadt. Die deutsche Bundespolizei ging durch die Abteile und holte 190 Flüchtlinge – darunter viele Frauen und Kinder – zur Registrierung aus dem Zug.

Züge wegen Überfüllung gestoppt

Die Flüchtlinge waren aus Zügen aus Ungarn gekommen, die zunächst an der Grenze zu Österreich bei Hegyeshalom auf Betreiben der ÖBB wegen Überfüllung gestoppt worden waren und geräumt wurden. Nach stundenlanger Wartezeit starteten die Züge schließlich am Nachmittag Richtung Österreich.

BMI informierte ÖBB

Die ÖBB war am Montag vom österreichischen Innenministerium über die große Zahl an Flüchtlingen informiert worden, die am Budapester Ostbahnhof Züge in Richtung Österreich besteigen.

Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert dementierte unterdessen auf Twitter das Gerücht, dass die deutsche Regierung Sonderzüge für Flüchtlinge für den Transport nach Deutschland zur Verfügung gestellt habe.

Laut Medienberichten hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ungarische Premier Viktor Orbán zuvor über die Flüchtlingskrise in Ungarn gesprochen. Die ungarische Regierung hatte Deutschland aufgefordert, rechtliche Klarheit für das Reisen von Flüchtlingen innerhalb der EU zu schaffen. "Um die intransparente und widersprüchliche Lage zu beenden, fordern wir Deutschland auf, die rechtliche Situation zu klären", sagte ein Sprecher der Regierung der ungarischen Nachrichtenagentur MTI am Montag in Budapest.

Gültige Reisedokumente

Nach den Schengen-Regeln dürften Flüchtlinge aus Ungarn nur mit gültigen Reisedokumenten und mit einem Visum des Ziellands ausreisen. Dies habe dazu geführt, dass sich eine wachsende Zahl an Flüchtlingen, die in Ungarn als Asylbewerber registriert sind, jedoch nach Deutschland wollen, in den Bahnhöfen stauen.

Situation in Budapest.
Bordermonitoring Eu

(red, APA, Reuters, 31.8.2015)