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Paris Hilton 2007 mit "Handbag Dog" Tinkerbell.

Foto: reuters/stapleton

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Sie war aber nicht Hiltons einziger Hund, hier posiert sie im Jänner 2015 mit "Prince Hilton" und "Princess Paris Jr.".

Foto: ap/vogel

Im Frühjahr endete mehr als ein Hundeleben: Tinkerbell, den fiepsig-dürren Chihuahua von Paris Hilton, segnete das Zeitliche. 72 Hundejahre lang hatte er dem Blitzlichtgewitter standgehalten. Mit seinem Tod fand die Ära der "Handbag Dogs", jener Hunde, die sogar in einer Handtasche eine Körperdrehung vollziehen können, ein Ende. Wurde ja auch Zeit. Jetzt sind Charaktertypen dran, die mit vier Beinen im Leben stehen.

Auf Instagram sind sie schon seit einiger Zeit die Stars. Vielleicht auch, weil sie eine beruhigende Botschaft vermitteln: Schönheit ist weiß Gott nicht alles. "Marnie the dog" zum Beispiel, ein einst obdachloser Hund, hat mit zwölf Jahren Karriere gemacht – als zahnlose Seniorin mit schief heraushängender Zunge. Marnie hat heute 1,7 Millionen Fans, darunter auch so berühmte New Yorker wie Lena Dunham, die mit ihr ein Selfie machte. Und ja, Hunde sind wahrscheinlich sogar die besseren Models. Sie sind weder zickig noch eingebildet, sondern nehmen es gelassen, wenn ihre Besitzer Geld mit ihnen machen wollen. "Rusty Rodas" wirbt bei seinen fast 60.000 Followern für, ähem, Uhren.

Wer nun einwenden will, dass das mal wieder ein deppertes Sommerlochthema sei und nicht wirklich was mit Mode zu tun habe: Neville, dem Hund des Designers Marc Jacobs, widmete die "New York Times" online gerade ein unterhaltsames Zwei-Minuten-Video, das diesen Vorwurf gleich wieder vergessen lässt. Selbstverständlich ist Jacobs' treuer Begleiter gerade außerordentlich gut gebucht: In der zentimeterdicken September-Ausgabe des britischen "Love"-Magazins saß er gerade für eine Jeans-Strecke der Fotografin Sophie Gamand still.

Blumenbekränzte Vierbeiner

Die ist eine Expertin für Hundefotos, im Herbst werden ihre schrägen Porträts von blumenbekränzten Vierbeinern in Paris zu sehen sein. Und sonst? Die Brillendesignerin Karen Walker inszenierte die wahrscheinlich windigste Sonnenbrillenkampagne dieses Sommers. Star der Bilderserie: der Cavalier King Charles Spaniel "Toast", der einst ein ähnliches Schicksal wie Marnie erlitten hat. Und in Modekreisen dank bester Verbindungen schon seit Jahren ein Star ist.

Ohne Zweifel: Hunden fliegen die Herzen zu. Das weiß die exzentrische wie beliebte Königin Margrethe II. von Dänemark, die seit Jahren Dackel hält. Und auch die Modebloggerinnen sind auf den Wuffi gekommen. Sie lassen seit einiger Zeit reihenweise Hunde als kongeniale Knuddelpartner auftreten.

Und kommentieren dann Instagram-Porträts mit Vierbeiner mit: "Missed this little boy so much". Manchmal ist ein Hund eben mehr als eine Kleiderpuppe. (Anne Feldkamp, 2.9.2015)