Drei große Damen der deutschsprachigen Schauspielszene, die gerade für Aufregung sorgen, sind der Grund dafür, dass der Onlinehändler Zalando erstmals offline geht. Zumindest für drei Tage lässt er sich in Wien nieder, um einen temporären Pop-up-Store im Weltmuseum am Heldenplatz zu eröffnen. Modeinteressierte können ganz analog ohne Mausklicks shoppen und in echten Umkleidekabinen die Kleider anprobieren. Das Angebot reicht von Vivienne Westwood über Liebeskind bis hin zu Comma und Anna Field.

Die Bilder der aktuellen Werbekampagne eigens für den österreichischen Markt stammen von der Fotografin Elfie Semotan.
Foto: Elfie Semotan

Österreichkampagne sorgt für Unbehagen

Mit dem lokalen Shop will Zalando seine eigens für den österreichischen Markt entwickelte Kampagne #nichtaltmodisch feiern, die in den vergangenen Tagen polarisiert hat: Senta Berger, Hannelore Elsner und Christiane Hörbiger sind im Wiener Burgtheater, dem Palais Kinsky und dem Grand Hotel Wien zu sehen und mahnen: "Seid nicht altmodisch" – damit propagieren sie das Onlineshopping mit seinen Vorzügen wie der Rücksendemöglichkeit und fehlenden Warteschlangen. Die Generation über 50 Jahre dürfte beim Onlinehandel deutlich unterrepräsentiert sein. Dass sich die Kampagne gezielt an älteres Publikum wende, dementiert Zalando allerdings.

Die Idee, gezielt Frauen über 70 für eine Mode-Kampagne zu engagieren, löste in den Social Media neben positiven Kommentaren zum Cast reifer Damen auch Unverständnis aus. Eine Unternehmerin postete etwa einen vielgeteilten offenen Brief an die drei Schaupielerinnen auf Facebook, in dem sie ihnen vorwirft, die Arbeit der Menschen im Verkauf geringzuschätzen und die unethischen Begleiterscheinungen des Onlinehandels kritisiert. In Branchenmedien war zuletzt zu lesen, dass der österreichiche Werbeauftritt bei Zalandos Leadagentur Jung von Matt "kaum große Freude auslösen dürfte". (adem, 1.9.2015)

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