Washington – In der E-Mail-Affäre der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton werden weitere 7.000 Seiten veröffentlicht. Nach Angaben des State Departments vom Montag handelt es sich dabei um versandte und empfangene Dokumente. Damit sind laut Angaben des ein Viertel aller E-Mails, die Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin über ihr privates E-Mail-Konto verschickte, veröffentlicht.

Von den nun veröffentlichten Dokumenten wurden laut Angaben des Außenministeriums auf Bitten von Regierungsmitarbeitern 150 Seiten nachträglich bearbeitet. Sie sind nun vertraulich. Das State Department betonte, dass "vertraulich" die niedrigste Geheimhaltungsstufe sei, eine nachträgliche Klassifizierung bedeute nicht, dass der Inhalt zum damaligen Zeitpunkt brisant gewesen sei.

Die "New York Times" zitiert erste Inhalte. So finden sich unter den aktuell veröffentlichten Mails zahlreiche Einschätzungen von Sid Blumenthal, Journalist und seit vielen Jahren enger Vertrauter der Clintons. Auf seine Analysen zum Weltgeschehen legt Clinton großen Wert. Aber nicht nur über internationale Politik korrespondierten die beiden. In einem Mail ätzte Blumenthal über den Sprecher des Repräsentantenhauses, John A. Boehner. Er werde von den jüngeren Republikanern "verachtet", er habe keinerlei Prinzipientreue, sei faul und Alkoholiker.

Clinton hatte als Außenministerin (2009–2013) ihre dienstliche Korrespondenz über einen privaten Server abgewickelt. Dafür wurde und wird sie anhaltend kritisiert. Im Dezember 2014 übergab Clinton rund 30.000 E-Mails an das State Department und das FBI.

Die Mail-Affäre ist für Clintons Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur eine immer schwerere Belastung. Mit der neuen Tranche wurde nun etwa ein Viertel der Korrespondenz veröffentlicht. Insgesamt umfasst das E-Mail-Archiv etwa 55.000 Seiten. (APA, dpa, red, 1.9.2015)