Bregenz – Mithilfe eines neuen Verkehrssicherheitsprogramms will die Vorarlberger Landesregierung die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen bis 2020 um ein Fünftel reduzieren. Möglich werden soll das durch gezielt gesetzte Maßnahmen, die Experten des Landes, der Polizei und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) ausgearbeitet haben, teilte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag mit.

"Das Ziel ist sicher ambitioniert", große Anstrengungen seien nötig, um es zu erreichen, betonten Wallner und Martin Pfanner vom KFV am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung. In Österreich sei es noch keinem Bundesland gelungen, die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr konstant zu senken. "Wir wollen hier einen Trend ausloten", sagte Pfanner.

Gute Ausgangslage

Vorarlberg hat grundsätzlich eine gute Ausgangslage. Im Ländervergleich zählte das Bundesland 2014 mit 1.932 Verkehrsunfällen und 2.311 Verletzten (davon 22 Todesopfer) nach Wien die wenigsten Unfälle und Opfer in Relation zur Bevölkerungszahl.

Ein Maßnahmenbündel soll nun dazu beitragen, diese Zahlen zu senken. Insgesamt 18 Handlungsfelder haben die Experten eruiert. Schwerpunktmäßig zielen sie auf jene Verkehrsteilnehmer ab, die im Straßenverkehr am wenigsten geschützt sind: Fußgänger – vor allem Kinder und alte Menschen, Radfahrer sowie Moped- und Motorradlenker.

Die Unfallzahlen mit diesen Verkehrsteilnehmern seien in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, berichtete Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP).

Arzt künftig bei Kontrollen anwesend

Neben Verkehrserziehungsmaßnahmen – das Land hat 2015 dafür 300.000 Euro budgetiert – geht es dabei etwa um den sicheren Ausbau von Radwegen und Straßen und verstärkte und verbesserte Kontrollen durch die Polizei. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll beispielsweise künftig ein Arzt an Alkohol- und Drogenkontrollen teilnehmen. (APA, 1.9.2015)