Kathmandu – Der Streit über eine neue Verfassung für Nepal hat in Teilen des Landes blutige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten ausgelöst. Fünf Menschen wurden getötet und Dutzende verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Demnach eröffneten die Beamten im Süden des Landes das Feuer, als Demonstranten Ausgangssperren missachteten. Wegen der anhaltenden Proteste blieben landesweit Märkte und Schulen geschlossen, vielerorts kam der Verkehr zum Stillstand.
Unabhängigkeitsbestrebungen als Auslsöser
Die Volksgruppe der Tharu verlangt einen eigenen Staat in der neuen, föderalen Verfassung des Landes. Der im Parlament vorgelegte Verfassungsentwurf sieht sieben Teilstaaten vor, mehrere ethnische Minderheiten begehren dagegen auf.
Die Erarbeitung einer neuen Verfassung war Teil des Friedensabkommens der Regierung mit maoistischen Rebellen, das 2006 einen jahrelangen Bürgerkrieg beendete. Die Politiker in Kathmandu hatten in den vergangenen Jahren mehrere Fristen verstreichen lassen, zu denen das Dokument fertig sein sollte. (APA, 1.9.2015)