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Das Geheimnis um die Wirkung von Koffein ist noch nicht geklärt: "Es gibt widersprüchliche Forschungsergebnisse zur Frage, welchen Einfluss Kaffee auf Blutdruck und die Herzgesundheit generell hat. Hier sind weitere Studien erforderlich", sagt der Kardiologe Franz Weidinger von der Rudolfstiftung Wien.

Foto: Reuters/JORGE SILVA

London, Wien – Regelmäßiger Kaffeekonsum erhöht bei Patienten zwischen 18 und 45 Jahren mit Bluthochdruck im Stadium 1 das Risiko, dass der Blutdruck weiter steigt und therapiebedürftig wird. Die positive Korrelation: Je mehr Kaffee, desto stärker steigt der Blutdruck. Das ist das Ergebnis einer italienischen Studie, die auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London präsentiert wurde.

Starker Kaffeekonsum von mehr als drei Tassen täglich, aber auch moderater Koffeingenuss (ein bis drei Tassen pro Tag) erwiesen sich, unabhängig von anderen Risikofaktoren, als Prognosefaktoren für ein kardiovaskuläres Ereignis wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Langzeitfolgen

"Die Studie zeigt, dass bei Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes der regelmäßige intensive Konsum von Kaffee ungünstige Langzeitauswirkungen hat und vermieden werden sollte", kommentiert Kardiologe Franz Weidinger von der Rudolfstiftung Wien die Ergebnisse.

"Kaffeekonsum ist bereits bei milder Hypertonie mit einem erhöhten Herz-Kreislaufrisiko assoziiert", resümiert Studienautor Lucio Mos vom San Daniele Krankenhaus in Udine.

Dass Kaffee generell einen Einfluss auf den Blutdruck hat, ist damit aber nicht geklärt: "Es gibt widersprüchliche Forschungsergebnisse zur Frage, welchen Einfluss Kaffee auf Blutdruck und die Herzgesundheit generell hat. Hier sind weitere Studien erforderlich", betont Kardiologe Weidinger. (red, 2.9.2015)