New York – Mitfavorit Roger Federer und sein Schweizer Landsmann Stan Wawrinka sind am Dienstag ohne Satzverlust in die zweite Runde der US Open eingezogen. Federer wirkte nach dem 6:1, 6:2, 6:2 über Leonardo Mayer (ARG) erleichtert. Immerhin ist Mayer als Nummer 34 nur knapp nicht gesetzt gewesen.

"Vorausschauend hat es definitiv wie eine sehr schwere Auslosung ausgesehen für eine erste Runde", sagte Federer, der gegen Mayer vergangenes Jahr in Schanghai erst nach Abwehr von fünf Matchbällen gewonnen hatte. Doch nach 77 Minuten im Arthur-Ashe-Stadium waren alle Befürchtungen des 34-Jährigen in Luft aufgelöst. "Ich fühle mich jetzt gut", sagte Federer, der in New York auf der Jagd nach seinem sechsten US-Open-Titel und dem 18. Major-Triumph ist.

Diese Beinaheniederlage in Schanghai war Warnung genug gewesen für Federer. "Ich habe dieses Match im Vorfeld vielleicht sogar zu ernst genommen. Es ist mir einfach im Kopf herumgegangen, dass heute ein schlechter Tag werden könnte."

Was das verhinderte, war aber unter anderem ein in großartiger Form befindlicher Federer, der das zuletzt mit dem Finalsieg über Novak Djokovic in Cincinnati bewiesen hatte. "Ich spiele im Moment sehr gut und mit Selbstvertrauen", konstatierte Federer.

Angetan zeigte er sich vom neuen Dach, dessen Unterkonstruktion schon fertig ist und Auswirkungen zeigt: "Ich glaube, es wird das Level aller Spieler heben. Wenn man nicht gegen den Wind ankämpfen muss, kann man näher an die Linien heranspielen und besseres Tennis spielen."

Durchgekommen ist auch French-Open-Sieger Wawrinka. "Ich bin froh, in drei Sets gewonnen zu haben. Ich glaube, mein Form ist da. Physisch fühle ich mich gut. Ich bin bereit für den Rest", stellte er nach dem 7:5, 6:4, 7:6 über Albert Ramos-Vinolas (ESP) fest.

Auch der als Nummer drei gesetzte Schotte Andy Murray setzte sich in der Night Session im mit Spannung erwarteten Duell mit dem Australier Nick Kyrgios mit 7:5, 6:3, 4:6, 6:1 recht sicher durch.

Von den Gesetzten musste sich bei den Herren der als Nummer elf gereihte Franzose Gilles Simon nach einer 2:0-Satzführung noch Donald Young beugen. Der US-Amerikaner siegte 2:6, 4:6, 6:4, 6:4, 6:4.

Bei den Damen profitierte die Nummer zwei, Simona Halep (ROM), gegen Marina Erakovic (NZL) beim Stand von 6:2, 3:0 von der Aufgabe ihrer Gegnerin. Caroline Wozniacki (DEN/4) gab gegen die US-Amerikanerin Jamie Loeb nur zwei Games ab, dafür überraschte die Ukrainerin Lesia Zurenko die Nummer sechs, Lucie Safarova (CZE), mit einem 6:4, 6:1.

Auffällig war in der nun abgeschlossenen ersten Runde eine wahre Flut von Aufgaben: Zwölfmal wurden Matches nicht beendet, zehnmal bei den Herren, zweimal bei den Damen. Eine derartige Aufgabenflut hat es in einer ersten Grand-Slam-Runde überhaupt noch nie gegeben. Bisher stammte der Rekord aus dem Jahr 2011, ebenfalls in New York. Da waren es neun Aufgaben gewesen. (APA, 2.9.2015)