Bozen/Rom/Brenner – Die italienische Polizei hat die Grenzkontrollen am Brenner angesichts der Flüchtlingsbewegungen Richtung Mittel- und Nordeuropa verschärft. Ähnlich wie zuletzt beim G-7-Gipfel im bayerischen Elmau im Juni wurde die Zahl der Polizisten bei Kontrollen auf internationalen Zügen am Brenner erhöht.
Auch in den Bahnhöfen von Bozen, Brixen und am Brenner sowie am italienisch-österreichischen Grenzübergang wurden die Kontrollen verschärft, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Bayern bittet um Hilfe
Die bayerische Staatsregierung hat unterdessen Südtirol um die zeitweise Aufnahme von Flüchtlingen gebeten. Sozialministerin Emilia Mülle habe die Südtiroler Landesrätin Martha Stocker um Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen gebeten, berichtete die Onlineplattform "Südtirol News". Stocker hat Landeshauptmann Arno Kompatscher eingeschaltet, der Italiens Regierung über die Anfrage informierte. Für einige Tage soll Südtirol 300 bis 400 Flüchtlinge unterbringen.
Kompatscher betonte die soziale Verantwortung Südtirols und "die Bedeutung des europäischen Gedankens, sich auch über regionale und nationale Grenzen hinaus solidarisch zu zeigen". Untergebracht werden sollen die Flüchtlinge in Turnhallen, in denen die Unterbringungsmöglichkeiten und die Hygienestandards schon vorhanden sind.
Bei der Organisation der Soforthilfe greift das Land auf den Zivilschutz und die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen zurück. Die Kosten für die Aktion trägt der Staat. (APA, 2.9.2015)