St. Georgen im Attergau – Die Firma Sanatorium Prim. Dr. Gerhard Rupp Regeneratorium St. Georgen GmH in St. Georgen im Attergau hat Konkurs beim Landesgericht Wels angemeldet. Das teilte der Gläubigerschutzverband Creditreform in einer Presseaussendung am Mittwoch mit. Laut einer Bilanz per 31. Juli beträgt das negative Eigenkapital 1,6 Mio. Euro, die Passiva werden mit 7,2 Mio. Euro angegeben.

Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und betreibt ein Sanatorium und ein Kurhotel. Die Spezialisierung liegt auf Rehabilitation von Patienten nach Hüft-, Kniegelenk- und Sprunggelenkstransplantationen sowie Patienten mit Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und Schulter.

Die Insolvenzursachen würden vorrangig in Managementfehlern und Malversationen liegen, die die ehemalige Geschäftsführung zu verantworten habe, berichtet Creditreform aus dem vom Unternehmen selbst eingebrachten Konkursantrag. Genannt werden fehlgeschlagene Devisenspekulation in Form von Swap-Geschäften, weiters Unregelmäßigkeiten im Bereich der Abrechnung mit den Sozialversicherungsträgern.

Laut nachrichten.at laufen gegen den Minderheitsgesellschafter und Ex-Geschäftsführer ein vom Sanatorium angestrengtes Schadenersatzverfahren und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Dessen Anwalt hat die Vorwürfe bisher immer zurückgewiesen und die Schuld dem Sanatoriums-Gründer Gerhard Rupp gegeben. Dieser ist mittlerweile besachwaltert. Im Insolvenzantrag heißt es, dass Rupp in den vergangenen Jahren keinen Einfluss mehr habe nehmen können.

Von der Insolvenz sind rund 50 Gläubiger und 160 Arbeitnehmer betroffen. Das Unternehmen kann fortgeführt werden, wenn Investitionen durch einen strategischen Investor oder eine Bank erfolgen können. Die Rupp-Privatstiftung arbeitet an der Gründung einer Auffanggesellschaft, teilte die Creditreform mit. (APA, 2.9.2015)