Athen– Die griechische Küstenwache hat nach eigenen Angaben eine Lieferung von Waffen auf dem Weg von der Türkei in das Bürgerkriegsland Libyen abgefangen. Der unter bolivianischer Flagge fahrende Frachter "Haddad 1" mit siebenköpfiger Besatzung sei etwa 37 Kilometer nordöstlich von Kreta gestoppt und in den Hafen von Heraklion eskortiert worden, teilten die griechischen Behörden am Mittwoch mit.
Laut Medienberichten wurden 5.000 Langfeuerwaffen und eine halbe Million Schuss Munition gefunden, die hinter der normalen Landung versteckt waren.
UN-Waffenembargo
Die Vereinten Nationen haben gegen Libyen ein Waffenembargo verhängt. In weiten Teilen Libyens herrscht seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Gesetzlosigkeit. Zwei rivalisierende Regierungen mit eigenen Parlamenten und Truppen bekämpfen sich. Extremistische Gruppen wie der "Islamische Staat" nutzen das aus und versuchen in dem Land Fuß zu fassen.
Ein Sprecher des türkischen Außenministeriums bestätigte, dass das Schiff Waffen transportiert habe. Die Fracht sei vollständig dokumentiert und für die sudanesische Polizei bestimmt. Zudem habe der Frachter Baumaterialien für Libyen transportiert. Sollten sich die Dokumente jedoch als falsch erweisen, werde dies Konsequenzen haben, ergänzte der Sprecher. (red, Reuters, 2.9.2015)