Im kommenden Jahr werden die Löhne und Gehälter in Österreich im Schnitt um 2,8 Prozent steigen. Zu diesem Ergebnis kommt die "Global Salary Increase Survey 2015–2016" von Aon Hewitt.
"Nach einem schwachen Wirtschaftswachstum 2014 und 2015 erwarten Ökonomen, dass das Bruttoinlandsprodukt in Österreich 2016 um 1,4 Prozent anzieht", sagt Gregor Lötsch, Vergütungsberater bei Aon Hewitt in Österreich. Da aktuell jedoch mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent gerechnet wird, ergibt sich in den meisten Branchen eine Reallohnerhöhung von durchschnittlich nur einem Prozent.
Höchste Steigerung in pharmazeutischer Industrie
Spitzenreiter bei den Branchen ist die pharmazeutische Industrie. Die Studie zeigt, dass die Mitarbeiter dieser Branchen mit durchschnittlich drei Prozent Gehaltssteigerung im aktuellen Jahr und sogar 3,1 Prozent für nächstes Jahr rechnen können und damit über dem österreichischen Schnitt liegen. Ein Trend nach Unternehmensgröße ist nicht erkennbar. Nur eine verschwindend kleine Anzahl von 1,1 Prozent der Unternehmen gab an, eine Nullrunde einzulegen.
Teilnehmende Unternehmen aller Branchen aus 120 Ländern haben knapp 15.000 Datenlieferungen für die Studie eingereicht. "Trotz Spannungen und Krisen in der Weltwirtschaft bleiben die Unternehmen in Österreich zuversichtlich", kommentiert Lötsch die Ergebnisse.
Wer kriegt mehr?
Überdurchschnittliche Leistungen spiegeln sich in einer überdurchschnittlichen Gehaltserhöhung wider. 3,4 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer zählen zu den so genannten "Topperformern".
Diese könnten mit einer Steigerung ihres Verdienstes um durchschnittlich 4,2 Prozent rechnen, ergibt diese Umfrage. 91 Prozent der Unternehmen können ihre Top-Performer auch identifizieren. Die Leistung eines Mitarbeiters spielt somit eine entscheidende Rolle bei der Höhe der Entlohnung. Gemessen wird an der tatsächlichen oder künftig erwarteten Performance. 4,5 Prozent der Mitarbeiter haben ihre Ziele nicht erreicht, was zu einer nur sehr geringen Gehaltserhöhung von durchschnittlich 0,8 Prozent führt. Der größte Teil (77 Prozent) erfüllt die gesetzten Ziele und kann mit einer Steigerung der Vergütung entsprechend dem Schnitt rechnen. Dabei ist immer weniger entscheidend, ob es sich bei den Mitarbeitern um Mitglieder des Top-Managements, mittleren Managements, der Administrative oder der Produktion handelt. (Karin Bauer, 3.9.2015)