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Die U4 soll bis nach Niederösterreich fahren, wünscht sich ein Unterstützerkomitee.

Foto: APA / ÖAMTC / ROBERT HOLZINGER

Wien/Purkersdorf – Ein neues Unterstützungskomitees urgiert, dass die Wiener U-Bahn-Linie U4 künftig über die Landesgrenze nach Niederösterreich führen soll. Proponenten wie Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald, Nationalratsabgeordneter Wolfgang Gerstl (beide ÖVP) und der Bürgermeister der gewünschten Endhaltestelle Purkersdorf, Karl Schlögl (SPÖ), haben sich am Donnerstag dafür ausgesprochen.

Die U-Bahn ins Umland soll im Regierungsprogramm der nächsten Stadtregierung aufgenommen werden, wurde einhellig in einer Pressekonferenz gefordert. Auch an Niederösterreich wurde appelliert, dies zu unterstützen – also auch finanziell. Und: "Es ist klar, dass wir dazu auch den Bund brauchen", befand Kobald. Das wäre quasi traditionell: Denn in Wien teilten sich bisher Bund und Stadt den U-Bahn-Bau zu gleichen Teilen.

Zehntausende Fahrzeuge unterwegs

Gerstl schätzt, dass die Kosten zwar im dreistelligen Millionenbereich liegen, der Abschnitt dank Hochlage aber trotzdem zu den günstigeren gehören würde. Gefordert wurde die Erstellung einer "seriösen" Machbarkeitsstudie zur Prüfung der Realisierung. Führen soll die Verlängerung über Auhof. Dabei könne teilweise sogar ein Bereich unmittelbar neben bestehenden ÖBB-Gleisen verwendet werden, hieß es.

Der Bürgermeister von Purkersdorf, Karl Schlögl, verwies darauf, dass es sich um eine große und stark wachsende Region handle, die durch eine solche Maßnahme erschlossen werden würde. "Man könnte eine deutliche Entlastung der Verkehrssituation erreichen", zeigte er sich überzeugt. Laut den U4-Proponenten fahren täglich rund 28.000 Fahrzeuge vom Westen nach Wien ein.

Der zügige Ausbau über die Landesgrenze soll Teil der nächsten U-Bahn-Ausbaustufe werden. Auch das Einkaufszentrum Auhof-Center würde davon profitieren, zeigte sich Betreiber Peter Schaider überzeugt. Wobei dies nicht nur mehr Kunden bedeute: Derzeit falle es nämlich schwer, Beschäftigte aus Wien zu finden, da das Center öffentlich nicht gut erreichbar sei, berichtete der EKZ-Chef. (APA, 3.9.2015)