Vom Hunger getrieben, ist der erste Stopp gleich an der südsteirischen Weinstraße. Die Kästenburg liegt inmitten von Weinbergen mit unglaublich schönem Weitblick. Leider nicht für uns – es regnet wie aus Kübeln. Aber das tut dem Mittagessen keinen Abbruch.

Das besondere Highlight ist eine Krensuppe mit Schafskäse. Sie schmeckt herrlich, etwas scharf und in Kombination mit dem milden Schafskäse einfach unvergesslich. Auf Nachfrage nach dem Rezept gibt es eine sehr steirische, direkte Antwort: "Das ist ein Küchengeheimnis, aber eine Krensuppe wird man wohl googeln können!"

Mitten in Ljubljana

Eine Stunde später parken wir das Auto mitten in Ljubljana. Das Hotel Galeria River ist zwar leicht zu finden, den Aufgang allerdings suchen wir lange. Schließlich rufen wir die Hotelleitung an. Aber das Hotel ist die Suche wert – eine kleine Perle.

Weiter geht es mit einer Besichtigungstour durch die Stadt. Die besten Tipps erhält man von Einheimischen und nicht aus Touristenführern – das bestätigt sich auch in Ljubljana. Vom Le Petit Café etwa sind wir sehr begeistert. Die studentische Klientel vermittelt einen sehr entspannten Eindruck, der Kaffee ist ausgezeichnet.

Junges Publikum macht Ljubljana aus. Das zeigt sich nicht nur im Le Petit Café.
Foto: Karin Stöttinger

Am Abend sind wir im Restaurant Spajza. Kleine Tische mit rot-weiß karierten Tischdecken vermitteln sofort ein freundliches Ambiente. Wir bestellen eine gemischte Platte aus allen Vorspeisen – das kann man nur weiterempfehlen. Als Hauptspeise gibt es Fisch in der Salzkruste. Ein Geschmackserlebnis.

Die blaue Stunde in der "geliebten Stadt".
Foto: Karin Stöttinger

Der Fluss Ljubljanica fließt mitten durch die Stadt. Überall junge Künstler, hippe Cafés und tolle Lokale. Das Publikum ist sehr jung und die Stadt wunderschön grün. Bevor es weitergeht nach Triest, fasse ich den Entschluss, Ljubljana unbedingt einmal länger besuchen.

Eines ist sicher: Ljubljana, I'll be back!
Foto: Karin Stöttinger

Aufbruch ins Wien des Südens

Es heißt, Triest sei das Wien des Südens. Die Optik der Häuserfassaden lässt tatsächlich darauf schließen, trotzdem ist italienischer Flair allgegenwärtig – und das Wetter endlich sonnig.

Wir quartieren uns, zugegeben etwas dekadent, im Seven Historical Suites ein. Anstatt eines Zimmers haben wir eigentlich eine eigene Wohnung zur Verfügung. Auf dem Bett allein liegen gefühlte sieben Reihen an Polstern. Eine Wohlfühloase über den Dächern der Stadt.

Wie man sich bettet ... (links). Triests Antwort auf die Wiener Enzis im Museumsquartier? Man weiß es nicht genau (rechts).
Fotos: Karin Stöttinger

Nach einem Stadtbummel und einigen Gläsern Prosecco lassen wir uns von einem Taxi hinauf in die Hügel am anderen Ende der Stadt fahren. Der absolute Geheimtipp unseres Vermieters sieht von außen zwar nicht einladend aus, aber an der Tür klebt ein Falstaff-Aufkleber – und das Taxi war ohnehin schon wieder weg. Also lassen wir uns auf das Abenteuer ein.

Augen- und Gaumenschmaus

Nur die Mutigen werden überrascht und beeindruckt! Wie sich zeigt, versteckt sich hier ein wunderbares Lokal. Wieder lassen wir uns aus allen Vorspeisen wieder eine kleine Platte zusammenstellen. Wir essen Fisch roh und gebraten in einer erfrischend neu zubereiteten Art und Weise. Der Wein, das Ambiente und der Ausblick im Scabar sind wunderschön. Mit vielem Lachen und unvergesslichen Geschmackserlebnissen geht dieser Abend bei einem Gläschen Wein in der Altstadt zu Ende.

Nicht nur die Aussicht ist ein Genuss, auch das Essen im Restaurant Scabar.
Foto: Karin Stöttinger

Das Beste zum Schluss

Das Highlight kommt bekanntlich immer zum Schluss. Das Castello di Buttrio ist ein Schloss inmitten eines Weinberges vor Udine: die Zimmer herrschaftlich, das Anwesen atemberaubend und die Betreuung äußerst zuvorkommend.

Die Abendkarte des Locanda des Castellos ist klein, aber herausragend gut. Die Auswahl an regionalen Qualitätsprodukten schmeckt man. Wer in der Gegend ist – eine kurze Abfahrt von der Autobahn kann man nur wärmstens empfehlen. Es gibt Mittag- und Abendessen, sowohl innen wie auch auf einer netten Terrasse über den Weinbergen.

Wunschlos glücklich im Castello di Buttrio.
Foto: Karin Stöttinger
Die Terrasse lädt zum Verweilen ein.
Foto: Karin Stöttinger

"Süß und sauer" in San Daniele

Nach all den geschmacklichen Erlebnissen in diesen vier Tagen ist ein Restaurant in San Daniele der Favorit dieser Foodreise. Im Tancredi schmecken der Prosciutto und die Burrata zur Vorspeise einfach göttlich. Als "süß und sauer" werden die Ravioli angekündigt – und sie halten, was sie versprechen. Die italienischen Klassiker sind inspirierend interpretiert – eine kulinarische Überraschung.

Entspannt am Meer. Auch ein italienischer Klassiker.
Foto: Karin Stöttinger

Eine Reise in unbekannte Städte ist immer aufregend und spannend. Man weiß nie, was einen erwartet, welchen Menschen man begegnet und ob man tolles Essen finden wird. Ein Rat: Auch wieder vom Tisch aufstehen und das Lokal wechseln, wenn das Ambiente oder die Karte nicht den Erwartungen entspricht. Auf diese Weise haben wir unvergessliche Geschmackserlebnisse erlebt, die wir nicht mehr missen wollen. (Karin Stöttinger, 4.9.2015)