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Eine ballaststoffarme Ernährungsweise erhöht das Schmerzrisiko, meint Studienautor Charles Emery von der Ohio State University Columbus.

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Wien – Ungesunde Ernährung könnte ein maßgeblicher Faktor sein, der bei stark übergewichtigen Personen die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Das legt eine US-amerikanische Studie nahe, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Körperfett und Schmerz untersucht hat.

"Body-Mass-Index (BMI), Ernährungsweise und Schmerzempfindlichkeit hängen offenbar zusammen. Insbesondere Menschen mit höherem BMI, die hauptsächlich ballaststoffarme Lebensmittel zu sich nehmen, scheinen gefährdet zu sein, öfter unter Schmerzen zu leiden", sagt Studienautor Charles Emery von der Ohio State University Columbus, der die Studie beim Kongress der Europäischen Schmerzföderation EFIC "Pain in Europe IX" in Wien präsentierte.

Schmerzempfindlichkeit steigt mit der Höhe des BMI

Für die Studie wurde von rund 100 erwachsenen Teilnehmern der BMI errechnet, der im Schnitt bei einem Wert über 30 und somit im adipösen Bereich lag. Zusätzlich wurde ihre Ernährung bewertet: Eine höhere Punkteanzahl im "Health Eating Index" (HEI) erreichte, wer entzündungshemmende und somit gesündere Nahrung zu sich nahm – etwa Lebensmittel, die mehr Antioxidantien und weniger gesättigte Fettsäuren enthielten.

Schließlich schätzen die Teilnehmer ihre Schmerzempfindlichkeit mithilfe eines Fragebogens ein. Es zeigte sich, dass die Schmerzempfindlichkeit mit der Höhe des BMI stieg. Zusätzlich zeichnete sich aber ab, dass die ungesunde Ernährungsweise die Beziehung zwischen BMI und Schmerz erklären könnte, da die Werte des entzündungsauslösenden Proteins Zytokin im Blut von der Ernährung abhängen. Bekannt ist, dass Übergewicht chronischen Entzündungsreaktionen im Körper auslösen und fördern kann.

Die Forscher betonen, dass die Beziehung zwischen Ernährung und Schmerz nicht mit Arthritis oder Gelenksschmerzen oder dem Gebrauch von Schmerzmitteln assoziiert war. "Die Auswahl von gesunden oder ungesunden Lebensmitteln könnte daher ein relevanter Faktor zum Verständnis des Verhältnisses von Körperfett und Schmerz sein", resümiert Studienleiter Emery. (red, 4.9.2015)