Noch sind die Sensoren am Dach von Googles selbstfahrendem Autos deutlich zu erkennen.

Damit ein selbstfahrendes Auto sicher durch die Straßen navigieren kann, benötigt es eine Fülle von Sensoren. Bei aktuellen Prototypen von Google und Co. wird dabei ein System namens LIDAR eingesetzt – eine Mischung aus Licht und Radar. Dabei wird, vereinfacht gesprochen, laufend von einem Laser Licht ausgestrahlt, und dann gemessen, wie lange die Reflexion braucht. Auf diese Weise kann sich das Auto-System ein recht gutes Bild der Umgebung machen.

Probleme

Doch die bisherigen Systeme haben auch diverse Defizite. So sind sie etwa ziemlich groß, was natürlich den Autobau komplizierter macht. Vor allem aber sind sie äußerst teuer. Rund 80.000 US-Dollar sollen die von Google für seine frühen Designs genutzten LIDARs gekostet haben. Autos die vor kurzem bei der DARPA Urban Challenge mitgemacht haben, seien sogar mit Sensoren im Wert von einer halben Million US-Dollar unterwegs gewesen, schätzt Daniela Rus vom Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory des MIT. Preise, die der Massentauglichkeit solcher Gefährte entscheidend im Weg stehen, wie Wired in einem aktuellen Bericht betont.

Forschung

Insofern kommt eine Meldung der Berkeley-Universität aus Kalifornien gerade rechtzeitig. Forschern soll es dort gelungen sein, eine neue Art von Laser zu entwickeln, der Größe, Kosten und Stromverbrauch solcher LIDAR-Systeme erheblich reduzieren soll. Die Entdeckung könnte dabei nicht nur für Autos sondern auch für automatisch fahrende Boote ein entscheidender Durchbruch sein.

Das MIT forscht auch sonst an selbstfahrenden Autos, hier am Beispiel eines Golf-Buggys
Massachusetts Institute of Technology (MIT)

Aufbau

Damit ein LIDAR korrekte Informationen liefert, muss das Licht über ein Spiegelsystem exakt ausgerichtet sein. Die Innovation der Forscher von Berkeley ist nun, dass hier der Laser selbst die Spiegel bewegen kann, was die Komplexität des Systems erheblich reduziert. Ein solcher Laser kann direkt mit dem Spiegel integriert und in der Fläche von ein paar hundert Quadratmikrometer untergebracht werden. Auch der Strombedarf sinkt durch diesen Aufbau massiv. (red, 4.9.2015)