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Alexis Tsipras' Syriza und die konservative Nea Dimokratia (ND) liegen in Umfragen fast gleichauf.

Foto: AP/Petros Giannakouris

Athen – Angesichts knapper Umfragen schließt Griechenlands Ex-Regierungschef und Syriza-Vorsitzender Alexis Tsipras gut zwei Wochen vor der Parlamentsneuwahl eine Koalition mit den Sozialdemokraten nicht mehr kategorisch aus. Bedingung für ein Bündnis mit der Pasok sei, dass sich deren neue Vorsitzende Fofi Gennimata "von der Rechten distanziert", sagte Tsipras am Donnerstagabend dem Fernsehsender Kontra.

Tsipras war in der vergangenen Woche als Ministerpräsident zurückgetreten. Eigentlich hoffte der nach wie vor populäre Syriza-Chef, der nach einem dramatischen Kurswechsel die Bedingungen der Geldgeber für ein drittes Rettungspaket akzeptiert hatte, bei der Wahl am 20. September eine absolute Mehrheit für seine Linkspartei zu erreichen. Nach mehreren Umfragen liegen Syriza und die konservative Nea Dimokratia (ND) derzeit aber fast gleichauf bei rund 25 Prozent.

Hoffen auf Änderung

Bisher hatte Tsipras eine Zusammenarbeit mit den Parteien des "alten Regimes" – zu denen er die langjährige Regierungspartei Pasok zählt – ausgeschlossen. In dem Fernsehinterview sagte er nun, Pasok-Chefin Gennimata habe eine rechte Position und nicht die Position der europäischen Sozialdemokraten eingenommen. "Wenn sich das nicht ändert – und ich wäre froh, wenn es sich ändert –, gibt es keine Perspektive für eine Kooperation."

Tsipras' bisheriger Koalitionspartner, die rechtsgerichteten Unabhängigen Griechen (Anel), könnten am 20. September an der Dreiprozenthürde scheitern. Pasok liegt zwar selbst nur bei rund fünf Prozent, allerdings hatte Gennimata Anfang der Woche beschlossen, ein Bündnis mit der gemäßigten kleinen Linkspartei Dimar zu bilden. (APA, 4.9.2015)