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Lewis Hamilton fehlt nach seiner siebenten Pole hintereinander nur noch eine auf den Rekord von Ayrton Senna.

Foto: apa/epa/suki

Monza – Lewis Hamilton startet von der Pole Position in den Grand Prix von Italien (Sonntag, 14 Uhr). Der Titelverteidiger und WM-Führende fuhr am Samstag im Qualifying mit 1:23,397 Minuten die beste Zeit, dahinter folgen die Ferraris von Kimi Räikkönen (1:23,631) und Sebastian Vettel (1:23,685). Auf Platz vier kam nach einem Motoren-Rückbau Hamiltons Mercedes Teamkollege Nico Rosberg (1:23,703). Für Hamilton ist es die siebente Pole in Serie. "Ferrari war nah dran, es war ein guter Kampf", sagte Hamilton: "Ich bin sehr glücklich."

Max Verstappen hatte Glück: Der 17-jährige fuhr nur eine Runde, verlor dabei aber die in der Reparatur-Hektik offensichtlich nicht ausreichend befestigte Motorabdeckung seines Toro Rosso. Glücklicherweise blieb der gefährliche Vorfall ohne Folgen. Er scheiterte damit ebenso wie beide McLaren bereits im Q1.

Bei Ferrari herrschte nach der Vorstellung im königlichen Park zu Monza große Zufriedenheit. "Wir haben uns selbst ein bisschen überrascht", sagte Räikkönen. "Das war das beste Qualifying für uns als Team in diesem Jahr." Und Vettel assistierte: "Ein fantastisches Resultat".

Rosberg ereilte kurz vor Beginn des Qualifyings eine schlechte Nachricht. Weil Probleme an der neuen Power-Unit aufgetreten waren, schickte Mercedes den 30-Jährigen mit der Maschine aus dem Rennen in Belgien auf die Strecke. Damit fehlten dem Deutschen die neuesten Upgrades und letztlich auch die entsprechende Leistung.

In der WM-Wertung hat Hamilton 28 Punkte Vorsprung auf Rosberg (227:199). Der zweimalige Saisonsieger Vettel liegt mit 160 Zählern auf Rang drei.

Die Gründe für das Problem an Rosbergs Motor waren vorerst unklar. "Deshalb ist das heutige Ergebnisse auch bittersüß. Es tut mir leid für Nico", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Ich habe immer gewarnt, dass der neue Motor einen Unsicherheitsfaktor bringt. Ich hoffe, der von Lewis hält im Rennen."

In möglichen Motorproblemen Hamiltons liegt nun im zwölften Saisonrennen die große Hoffnung nicht nur von Rosberg sondern auch die von Ferrari auf den ersten Heimsieg seit 2010. Der Deutsche startet am Sonntag mit dem ältesten Triebwerk im Feld, sechs Rennen hat es bereits auf dem Buckel.

Kein Red Bull in Q3

Während vorne die gewohnte Hackordnung nur geringfügig durcheinandergebracht wurde, schaffte es erstmals seit Jahren kein Red Bull in die letzte Qualifying-Phase. Bei Daniel Ricciardo deshalb, weil der neue Motor in letzter Sekunde wieder rückgetauscht werden musste.

Alle vier Autos der Dosen werden wegen der zahlreichen Wechsel von Motorenkomponenten am Sonntag ohnehin ganz nach hinten versetzt, auch die McLaren kassieren wieder Strafen. Zuletzt in Spa waren es zusammen sogar 105 Plätze für die Briten gewesen.

Ricciardo nahm es mit Humor, denn die Monza-Maßnahmen sollen sicherstellen, dass man in zwei Wochen in Singapur straffrei mit neuen Motoren antreten kann. "Wir starten quasi aus der Pizzeria und schauen, wie weit wir kommen", sagte der Australier.(red – 5.9. 2015)