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Brüderliche Verabschiedung zwischen Novak Djokovic und Roberto Bautista Agut.

Foto: Reuters/Allegri

New York – Der Serbe Novak Djokovic ist wie erwartet in der zweiten Woche der Tennis-US-Open dabei. Der topgesetzte Serbe gab am Sonntag (Ortszeit) bei seinem 6:3,4:6,6:4,6:3-Sieg im Achtelfinale gegen den Spanier Roberto Bautista Agut (Nr. 23) aber doch erstmals im Turnierverlauf einen Satz ab. Sein nächster Gegner ist Feliciano Lopez (18), der Spanier ist in Flushing Meadows erstmals im Viertelfinale.

Djokovic hatte in der "Night Session" im Arthur-Ashe-Stadion mehr zu kämpfen, als ihm lieb war. Im zweiten Satz vergab er zwei Breakbälle zur 5:2-Führung, worauf er fünf Games in Folge verlor und den Satzausgleich hinnehmen musste. "Ich war wütend auf mich", betonte Djokovic. Nach dem Satzverlust zerschmetterte er sein Racket. "Aber ich habe es geschafft, mich wieder aufzufangen, und fand einen Weg, um zu gewinnen."

Der Weltranglisten-Erste steht zum 26. Mal in Folge bei einem Major-Turnier in der Runde der letzten acht. In dieser Statistik liegen nur noch der Schweizer Roger Federer (36) und der US-Amerikaner Jimmy Connors (27) vor ihm. Zuletzt war Djokovic bei den French Open 2009 vor dem Viertelfinale ausgeschieden. Bei den US Open erreichte der "Djoker" in den vergangenen acht Jahren immer das Halbfinale.

Auch deswegen geht Lopez als klarer Außenseiter in das für Dienstag vorgesehene Duell. Der 33-Jährige gewann seine Partie gegen Fabio Fognini 6:3,7:6(5),6:1. Den Italiener ereilte das "Nadal-Syndrom", denn die Bezwinger des Spaniers verloren in 17 von 20 Fällen ihr darauffolgendes Match. Die bisherigen fünf Vergleiche mit Djokovic verlor Lopez, auf Grand-Slam-Ebene bisher schon in Wimbledon dreimaliger Viertelfinalist.

Der Sieger aus dem Spiel des neunfachen Grand-Slam-Turniersiegers Djokovic gegen Lopez bekommt es entweder mit dem kroatischen Titelverteidiger Marin Cilic (9) oder den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (19) zu tun. Cilic hatte vor Turnierbeginn nicht zu den Favoriten gezählt, nun hat er aber ganz gute Chancen auf die letzten vier. Allerdings präsentierte sich Tsonga in der ersten Turnierwoche in blendender Verfassung.

Bei den Damen erreichte nicht ganz erwartet Kristina Mladenovic das Viertelfinale. Die 22-jährige Französin war zuvor noch nie über die dritte Runde bei einem Major-Turnier hinausgekommen, nun setzte sie sich gegen die russische Vorjahreshalbfinalistin Jekaterina Makarowa (13) 7:6(2),4:6,6:1 durch. Auch das Halbfinale scheint für Mladenovic realistisch, trifft die Weltranglisten-40. doch nun auf die Italienerin Roberta Vinci (43).

Vinci erreichte das Duell Ungesetzter durch das Pech von Eugenie Bouchard kampflos. Die Kanadierin hatte sich am Freitagabend bei einem Sturz in der Kabine eine Gehirnerschütterung zugezogen. Die 21-Jährige aus Montreal musste daher auch im Doppel und Mixed aufgeben. Bouchard hatte nach einem schwachen Jahr in New York wieder aufsteigende Tendenz bewiesen, sicher auch aufgrund von Tipps von Connors.

Schon davor war mit dem insgesamt 27. "Sister Act" das erste Damen-Viertelfinale des letzten Majors 2015 fixiert worden. Serena Williams (1) fehlen nach einem 6:3,6:3 gegen ihre Landsfrau Madison Keys (19) nur noch drei Matchsiege auf den "echten" Grand Slam. Sie hält bei Grand-Slam-Turnieren bei 32 Einzelsiegen in Folge. Venus Williams überzeugte bei ihrem 6:2,6:1 gegen die estnische Qualifikantin Anett Kontaveit.

"Ich bin stolz auf Serena, sie ist stolz auf mich", sagte Venus, 35-jährig und gut ein Jahr älter als Serena. Sie hätten sich während ihrer Karrieren gegenseitig inspiriert. Das erfolgreichste Geschwister-Paar der Geschichte gewann zusammen allein im Einzel 28 Grand-Slam-Titel. Serena könnte am nächsten Samstag mit ihrem 22. zu Steffi Graf aufschließen, der Rekordhalterin in der Profi-Ära.

Im Doppel hat es Philipp Oswald im Achtelfinale erwischt. Der Vorarlberger unterlag mit dem Kanadier Adil Shamasdin der britisch-australischen Paarung Jamie Murray/John Peers (8) 4:6,4:6. Damit ist in der zweiten US-Open-Woche kein Österreicher mehr vertreten, in den Junioren-Bewerben war kein ÖTV-Akteur genannt. (APA – 7.9. 2015)