Innsbruck – Am Ende steht ein Satz: "Anna Fenninger und die Agentur Vitesse Kärcher GmbH haben sich im Interesse der weiteren sportlichen Laufbahn von Anna Fenninger einvernehmlich getrennt." Das ist der komplette Text einer Presseaussendung der Firma Kärcher.
Nicht viel ausführlicher war Fenninger auf Facebook: "Veränderungen gehören zum Leben und zur weiteren Entwicklung, deshalb gehen Vitesse Kärcher und ich in Zukunft getrennte Wege. "Skistar Fenninger also gibt ihrem Manager Klaus Kärcher den Laufpass. Jenem Manager, für den sie noch im Mai wie eine Löwin gekämpft hatte.
In einem Mail, das an die Öffentlichkeit gelangt war, schrieb die Salzburgerin, dass sie sich keinesfalls von Kärcher trennen werde: "Bevor ich diesem Wunsch entspreche, werde ich meine aktive Karriere beim ÖSV mit sofortiger Wirkung beenden." Es folgten Riesentrubel, Gespräche, eine Klärung, erneuter Riesentrubel (wegen einer Werbekampagne mit Mercedes) und die neuerliche Klärung.
Am 18. Juni sagte Skiverbands-Präsident Peter Schröcksnadel bei einem Pressetermin: "Die Anna bleibt volles Mitglied im ÖSV und akzeptiert alle Regeln." Fenninger, so Schröcksnadel damals, habe akzeptiert, dass der ÖSV nichts mehr mit Kärcher zu tun haben wolle. Fenninger freilich war bei dem Termin nicht anwesend. Kärcher teilte daraufhin mit, dass die Zusammenarbeit noch nicht beendet sei. Nun ist sie es doch.
Schröcksnadel: "Fenningers Angelegenheit"
Schröcksnadel sagte dem STANDARD am Montag, er habe sich bei der Trennung nicht eingemischt. "Das ist ihre Angelegenheit. Wir haben dafür gesorgt, dass sie ein gutes Umfeld hat." Zu diesem Umfeld gehört neuerdings Ursula Hoffmann. Die Journalistin wird Fenninger als Pressesprecherin zur Seite gestellt. Und wer übernimmt das Management? Schröcksnadel: "Darüber haben wir noch nicht geredet." Es wäre keine Überraschung, würde der ÖSV-Boss höchstselbst den Job übernehmen. (rie, fri, 7.9.2015)