Moderation: Tausende Entscheidungen an einem Tag.

Foto: derStandard.at/cmb

Liebe Community,

die Flüchtlingskrise ist zweifellos ein außergewöhnliches Ereignis, das viele Menschen bewegt. Das Spektrum der emotionalen Reaktionen ist groß: Hilfsbereitschaft und Abwehrhaltung, Furcht und Hoffnung, Aufregung und Beruhigung liegen dicht beieinander.

Verständliche Emotionen

Selbstverständlich finden wir diese Vielfalt an Empfindungen auch in Foren und Sozialen Medien. Die Anzahl menschenfeindlicher Kommentare spiegelt jedoch nicht zwangsläufig die Stimmung in der Bevölkerung wider: In Onlinemedien kann Menschenfeindlichkeit aufgrund des Enthemmungseffekts deutlicher hervortreten.

derStandard.at: 45.000 Postings an einem Tag

Zu Beginn dieser Woche gab es erstmals mehr als 45.000 Postings an einem Tag, ausgelöst durch die aktuellen Ereignisse. Täglich gibt es mehrere Kolleginnen und Kollegen, die die Foren parallel moderieren. Jeder und jede muss dabei einige tausend Postings lesen und geht an die Grenzen des Machbaren.

Intensive Moderation

Wir konzentrieren uns vor allem darauf, Fremdenfeindlichkeit und Hetze gegen Flüchtlinge möglichst keinen Raum zu gewähren. Gleichzeitig versuchen wir, einen raschen Meinungsaustausch verschiedenster Standpunkte zu ermöglichen.

Dafür setzen wir auf eine intensive Moderation und eine aktive Teilhabe an den Diskussionen. Außerdem nehmen wir hinter den Kulissen täglich mit vielen Posterinnen und Postern Kontakt auf, die gegen unsere Forenregeln verstoßen, und sperren sie bei Wiederholung für unsere Foren.

Wenn Sie trotzdem Menschenfeindliches sehen ...

Trotz dieser Anstrengungen, für die ich meinen Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich danken möchte, kommt es leider vor, dass Sie Postings finden, die hier nichts verloren haben. Bitte machen Sie uns auf solche durch "melden" aufmerksam.

Wir halten es für essenziell, dass Sie sich – ungestört von menschenfeindlichen Äußerungen – in der Community von derStandard.at über bewegende Ereignisse wie die Flüchtlingskrise austauschen können. (Chris Burger, 16.9.2015)