Bild nicht mehr verfügbar.

Große Erleichterung erwarten sich Familienunternehmen von der Steuerreform nicht.

Foto: APA/Fohringer

Wien – Österreichs Familienunternehmen sind grundsätzlich gut gestimmt. Über 72 Prozent schauen in eine positive Zukunft, ergab das vom Beratungsunternehmen KPMG zum vierten Mal vorgelegte European Family Business Barometer. Bei der letzten Befragung im Dezember 2014 waren es rund zehn Prozent weniger.

Zunehmende Konkurrenz

Sorgenfrei sind die Unternehmen nicht. Was sie nach eigenen Angaben bewegt: Die steigende Konkurrenzsituation (45 Prozent), Änderungen von gesetzlichen Vorschriften (38 Prozent) sowie die sinkende Rentabilität (35 Prozent). Ebenfalls als belastend empfindet rund ein Drittel der österreichischen Betriebe die steigenden Lohnnebenkosten und das Finden qualifizierter Arbeitskräfte.

Trotz dieser Herausforderungen war die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im letzten Halbjahr positiv. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) verzeichnet Umsatzsteigerungen, über ein Drittel (38 Prozent) berichtet von einem Beschäftigungszuwachs, nahezu die Hälfte (48 Prozent) von verstärkten Aktivitäten im Ausland. "Die österreichischen Familienunternehmen zeigen hohe Flexibilität, sich an geänderte Bedingungen anzupassen. Das Thema Betriebsübernahme wird in den kommenden Jahren immer wichtiger werden und erfordert ein frühzeitiges und aktives Einbeziehen der nachfolgenden Generation", so KPMG Partner Yann-Georg Hansa in einer Aussendung.

Geringe Zuversicht für Steuerreform

Wenig optimistisch zeigen sich die österreichischen Befragten hinsichtlich der jüngsten Entwicklungen in der heimischen Steuerlandschaft. Mehr als drei Viertel der Familienbetriebe schätzen den Einfluss der Steuerreform auf die Konjunkturbelebung in Österreich als gering ein. 40 Prozent bewerten die beabsichtigten Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuer- und Sozialbetrug im Verhältnis zu ihrem Wettbewerbsumfeld als nicht effektiv.

"Familienunternehmen, die mit rund 80 Prozent einen wesentlichen Beitrag zur österreichischen Wirtschaftsentwicklung leisten, sollten Rahmenbedingungen vorfinden, die diese Entwicklung begünstigen und nicht erschweren", meint Peter Humer, Partner bei KPMG. (red, 9.9.2015)