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Oslo war die letzte Auswärtsreise für Niko Kovac als kroatischer Teamchef.

Foto: apa/larsen

Die Amtszeit von Niko Kovac als Teamchef der kroatischen Nationalmannschaft ist zu Ende. Der Verband trennte sich am Mittwoch von dem früheren Salzburger Co-Trainer und dessen Betreuerstab. Die Kroaten fielen am Sonntag mit einer 0:2-Niederlage in Norwegen in der Qualifikationsgruppe H auf Rang drei zurück und müssen daher um die EM-Teilnahme bangen.

Es war der zweite Rückschlag in Folge nach dem 0:0 in Aserbaidschan am 3. September, drei Partien lang gab es keinen Sieg mehr. Die Entscheidung für die Entlassung sei einstimmig gefallen, sagte Verbandspräsident Davor Suker am Mittwoch. Wer die Kroaten zurück auf die Erfolgsstraße bringen soll, ist noch offen. "Wir werden mit potenziellen Nachfolgern in den nächsten etwa zehn Tagen Gespräche führen", kündigte Suker an.

Bis zur Verbandssitzung am 21. September soll der Nachfolger gefunden sein. Namen wollte der ehemalige Stürmer nicht kommentieren, laut kroatischen Medien hat der 61-jährige Lokomotiva-Zagreb-Trainer Ante Cacic die besten Chancen.

Wickel mit Modric

Kovac wurde nicht nur die sportliche Misere zum Verhängnis. Zuletzt gab es einen Zwist mit Kapitän Luka Modric wegen dessen Auswechslung im Spiel gegen Aserbaidschan. Zudem bemängelte Kovac mangelnden Einsatz seiner Spieler im Duell mit Norwegen, was Modric ebenfalls nicht gefiel. Der 43-jährige Kovac hatte im Oktober 2013 die Nachfolge von Igor Stimac angetreten und die Mannschaft zur WM 2014 in Brasilien geführt, wo schon nach der Gruppenphase mit drei Punkten Endstation war.

In der EM-Qualifikation liegen die Kroaten (15) zwei Runden vor Schluss hinter Italien (18) und Norwegen (16). Bulgarien (8), Aserbaidschan (6) und Malta (2) sind bereits aus dem Rennen. Die Kroaten könnten zudem noch vor den letzten Spielen einen Punkt verlieren. Sie haben den Abzug eines Punkts wegen rassistischer Vorfälle im Heimspiel Mitte Juni gegen Italien beeinsprucht, solange keine Entscheidung gefallen ist, ist der Punkt im Besitz der Kroaten. Die Uefa wird sich damit Mitte September befassen.

Die Kroaten haben am 10. Oktober in Zagreb Bulgarien zu Gast, zum Abschluss geht es am 13. Oktober auswärts gegen Malta. Die Italiener treffen auswärts auf Aserbaidschan und dann zu Hause auf Norwegen. Die Norweger absolvieren zuvor noch das Heimspiel gegen Malta. Die ersten zwei jeder Gruppe sind fix bei der EM, der Dritte muss, sofern er nicht bester Gruppendritter ist, ins Playoff. (APA, 9.9.2015)