Gute Gastgeber erwarten auch von Nicole Kidman als "Königin der Wüste" besondere Geschenke.

Foto: Polyfilm
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Wenn Gertrude Bell (Nicole Kidman) verlangt, allein als Frau zu einem der mächtigen Stammesführer vorgelassen zu werden, kommt jener Wille zum Vorschein, der Herzogs Figuren in seinen Spielfilmen schon immer faszinierend machte. Wenn sie nämlich wie Fitzcarraldo glauben, mit einem Schritt die Welt verändern zu können. Doch diese Momente sind in Königin der Wüste / Queen of the Desert wie kleine Oasen.

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Denn die Reisen der englischen Archäologin und Schriftstellerin sind hier das Ergebnis einer unglücklichen Liebe (James Franco) – was zwar Bells Rückzug in die Einsamkeit erklärt, nicht aber ihr politisches Kalkül, mit dem sie die britischen Interessen im Ersten Weltkrieg auf der Arabischen Halbinsel unterstützte. Man hätte Herzog mehr Obsession und weniger Großaufnahmen von Stars wie Robert Pattinson als T. E. Lawrence gewünscht. (pek, 9.9.2015)