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Apple-Chef Tim Cook läutet die Keynote ein.

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Die neuen iPhones: optisch wie ihre Vorgänger, im Inneren aber "ganz anders", so Cook.

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Die iPhone-6s-Kamera nimmt gleichzeitig mit Fotos auch kurze Videos auf.

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Apple TV soll die "Zukunft des Fernsehens" einläuten, indem Apps in den Vordergrund gestellt werden.

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Apple-Vize Phil Schiller vor dem iPad Pro (beziehungsweise einem riesigen Foto davon).

Das iPhone 6s (Plus) erscheint in vier Farben: Silber, Gold, Grau und "Rose Gold".

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Die iPhone-"3D Touch"-Bedienung in Aktion.

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Apple TV im Detail.

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"Star Wars" auf Apple TV ...

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Das iPad Pro ist Apples "leistungsfähigstes Mobilgerät", so Vizepräsident Phil Schiller.

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Das "smarte Keyboard" soll das iPad zum mächtigen Macbook-Konkurrenten machen.

Ein Stylus für das iPad – wer hätte das gedacht?

Hoher Besuch von Microsoft.

Mediziner sollen mit dem iPad Pro arbeiten können.

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Die genauen Hardware-Angaben des iPad Pro.

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Hermes wird neue Apple Watches designen.

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Apple spendiert dem iPhone 6s (Plus) eine 12-Megapixel-Kamera.

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Wieder einmal hat die Tech-Branche nach San Francisco geblickt: Apple stellte am Mittwoch eine Reihe neuer Produkte vor. Wie jeden September wurden neue iPhones präsentiert. Apple-CEO Tim Cook hatte zu Beginn des Events eine Reihe von "Monsterankündigungen" versprochen. Die Neuigkeiten in aller Kürze:

  • Das iPhone 6s (Plus) kommt am 25. September mit neuer "Force Touch"-Bedienung und einer verbesserten 12-MP-Kamera mit "Live Photo"-Funktion. Die Preise richten sich je nach Mobilfunkvertrag am Vorgänger iPhone 6 aus. Im deutschen Apple-Store kostet das iPhone 6s ohne Vertrag 739 Euro, die Plus-Variante 849 Euro.
  • Ein Upgrade-Programm wird es ermöglichen, monatlich 32 Dollar für das iPhone zu zahlen und automatisch jedes Jahr auf das neueste Modell zu wechseln.
  • iOS 9 erscheint am 16. September in der endgültigen Fassung.
  • Apple will mit einem neuen Apple TV "die Zukunft des Fernsehens" einläuten. Die Set-Top-Box erhält ein neues Betriebssystem, eine neue Fernbedienung mit Bewegungssteuerung und Touchfeld, Siri-Unterstützung und soll auch zum Videospielen taugen. Das Gerät kostet 149 Dollar (32 GB) und bringt ein eigenes Betriebssystem mit.
  • Ein großes iPad Pro mit 12,9-Zoll-Bildschirm, "smartem Keyboard" und Stylus erscheint Anfang November.
  • Das iPad Pro wird 799 Dollar kosten (Stylus 99 Dollar, smartes Keyboard 169 Dollar) und richtet sich etwa an Designer und Ärzte.
  • Die Apple Watch wird von mehr Dritt-Apps unterstützt, außerdem kommt Watch OS2. Österreich-Start ist "noch 2015", das war aber schon bisher bekannt.

Zeit für ein neues iPhone

In puncto iPhone pflegt Apple mittlerweile zwei Traditionen: Jeden Herbst wird ein neues Modell vorgestellt, jedes zweite Jahr erfolgt ein größerer Versionssprung. Nachdem letztes Jahr das iPhone 6 vorgestellt wurde, ist nun ein Modell mit Buchstabe hinten dran – das iPhone 7 kommt also erst 2016. Das iPhone 6s soll mit folgenden Details überzeugen:

  • Das iPhone 6s (Plus) sieht prinzipiell genauso aus wie sein Vorgänger – im Inneren habe sich aber natürlich "alles verändert", so Apple-Chef Cook.
  • Eine neuartige Aluminium-Hülle, die laut Apple-Vize Phil Schiller "auch in der Raumfahrt" verwendet wird, soll gemeinsam mit Ion-X-Glas starken Schutz bieten (Bendgate 2 dürfte also ausbleiben).
  • Die Farben: Silber, Gold, Grau und "Rose Gold"
  • Mit "3D-Touch" sollen Nutzer mehr Steuerungsmöglichkeiten für iPhones erhalten. "The Verge" spricht vom "Rechtsklick" für Smartphones. Man kann etwa "leicht klicken" oder einen "vollen Klick" (15 Millisekunden) ausführen.
  • Der neue A9-Chip ermöglicht laut Apple Leistung "auf Desktop-Niveau" und "Konsolengrafik" (der Nintendo 64 ist allerdings auch eine Konsole, also ist die Vergleichsreferenz unklar).
  • Der Fingerabdrucksensor wurde verbessert und ist nun doppelt so schnell.
  • Auch die Kamera erhält ein Upgrade: 12 Megapixel sind nun der neue iPhone-Standard.
  • Neben Fotos nimmt das iPhone 6s auch "Live Photos" (kurze Filme mit Sound) auf, die per "3D Touch"-Geste auf dem Bildschirm angesehen werden können. Facebook und andere Apps werden die Funktion künftig unterstützen.
  • Apple erleichtert es Nutzern, die von Android zu iOS wechseln, ihre Inhalte zu transferieren.
  • Das "Upgrade Program" ermöglicht eine monatliche "Abozahlung" für das iPhone und inkludiert ein jährliches Upgrade auf das neueste Modell. Das Programm startet in zwölf Ländern, inklusive Deutschland, und soll künftig auf 130 Länder und 400 Mobilfunkanbieter ausgeweitet werden.
  • Verfügbar wird das Gerät ab 25. September in ausgewählten Ländern. Österreicher müssen sich gedulden, sollen das Gerät aber noch 2015 kaufen können. Bereits am 16. September erscheint die endgültige Version von iOS 9.

Die "Zukunft des Fernsehens" mit Gaming

Für Apple-Chef Cook ist die Zukunft des Fernsehens "Apps" – dieser Trend sei sogar längst Realität. Cook nennt etwa Hulu, Netflix und iTunes. Fernsehen könnte "noch so viel besser sein", meinte Cook, bevor er mit Apple-Manager Eddy Cue ein überarbeitetes Apple TV vorstellte.

  • Apple TV wird ein neues Betriebssystem (TV OS, basierend auf iOS) und einen eigenen App Store erhalten.
  • Die Set-Top-Box bekommt eine neue Fernbedienung, die quer gehalten zum Spielecontroller wird. Sie verfügt über eine Touch-Oberfläche statt klassischer Links-rechts-Buttons. Sie kommuniziert mit dem Gerät via Bluetooth, was Verbindungsschwierigkeiten beseitigt. Ihr Akku hält "bis zu drei Monate".
  • Das Interface wird komplett überarbeitet, Siri soll künftig quer durch mehrere Apps nach neuen Filmen und Serien suchen können. Ein "Siri"-Button auf der Fernbedienung aktiviert die digitale Assistentin. Man kann etwa nach dem Gastauftritt berühmter Schauspieler in bestimmten Serien suchen.
  • Netflix, Hulu und HBO haben ihre Apps ebenso wie Airbnb neu designt.
  • Apple TV kann bei Sportereignissen live Statistiken einblenden, vereinigt den sogenannten "Second Screen" also wieder mit dem "First Screen".

Apple will mit Xbox, Playstation und Wii konkurrieren

  • Als erste Videospiele wurden ein "Star Wars"-Game, "Rayman" und "Guitar Hero" vorgestellt. Es wird sowohl verbesserte iOS- als auch portierte Konsolengames geben.
  • Das Spiel "Crossy Road" wurde im Detail vorgestellt, hier konnte man auch den Multiplayer-Modus bei Apple TV begutachten.
  • "Beat Sports", ein Exklusivtitel, soll die Steuerungsmöglichkeiten von Apple TV voll ausnutzen. Die Fernbedienung verfügt über Bewegungssensoren. Die Demo erinnert sehr stark an Nintendos "Wii Sports".

iPad: Größte Ankündigung seit Einführung

Schon im Vorhinein gab es eine Menge Gerüchte über ein überarbeitetes iPad, das vor allem in der Größe wachsen sollte. Die Spekulationen wurden nun bestätigt: Das iPad Pro kommt im November, kostet mindestens 799 Dollar und ist größer und leistungsfähiger als alle bisherigen Apple-Tablets. Apple-Vize Schiller mit den Details:

  • Das größere iPad habe eine Berechtigung, da man es einerseits nicht in der Hosentasche tragen, andererseits aber den ganzen Tag in der Hand halten könne – es sei also weder ein großes iPhone noch ein dünneres Macbook.
  • Das iPad Pro hat einen 12,9 Zoll großen Bildschirm, der 5,6 Millionen Pixel darstellen kann. Die Breite stimmt mit dem iPad Air überein, weshalb Apps prinzipiell funktionieren – es gibt lediglich einen Extraplatz an der Seite.
  • Im Inneren des iPad Pro steht ein A9X-Chip, der doppelte Leistungsfähigkeit bringen soll. Eine "Desktop-PC-Performance", so Schiller. Laut Apple-Statistiken ist das iPad Pro schneller als 80 Prozent aller Rechner, die in den vergangenen sechs Monaten ausgeliefert worden sind. Allerdings ist nicht ganz klar, welche Daten Apple hier herangezogen hat (weltweit? USA?).
  • Das iPad Pro wiegt etwa 700 Gramm und hat eine Akkulaufzeit von zehn Stunden.
  • Es gibt vier Lautsprecher, deren Ausgabe sich je nach Haltung des iPads anpasst.

Smartes Keyboard und Stylus für das iPad Pro

Apple will das iPad Pro zum Macbook-Konkurrenten aufbauen. Deshalb stellt der Konzern ein neues Accessoire vor: Das "smarte Keyboard" soll eine voll funktionsfähige Tastatur in der Schutzhülle des iPad Pro sein. Sie verbindet sich automatisch mit dem iPad und kostet 169 Dollar.

Außerdem wird Apple erstmals einen Stylus anbieten, den "Apple Pencil". "Steve Jobs hat sich gerade im Grab umgedreht", kommentiert "The Verge" – der Apple-Mitgründer soll ein entschiedener Gegner solcher Eingabemethoden gewesen sein. Der Stylus wird gesondert für 99 Dollar verkauft.

Microsoft und Adobe schauen vorbei

Die erste richtig große Überraschung des Abends folgte auf die iPad-Pro-Präsentation: Microsoft-Manager Kirk Konigsbauer betrat die Bühne, um Office for iPad herzuzeigen. Dieses Bild muss man sich vor Augen halten: Ein Microsoft-Abteilungsleiter zeigt auf einem Apple-Event erstmals, wie Apples iPad-Stylus funktioniert. The times, they are a changin' – darüber dürften in den nächsten Tagen noch einige Analysen geschrieben werden. Auch Adobe zeigte neue Programme auf dem iPad Pro vor. Außerdem wurde eine Medizin-App vorgestellt, mit der Ärzte das iPad Pro für Diagnosen nutzen können. Das größere Tablet richtet sich also klar an Nutzer, die damit beruflich arbeiten wollen.

Apple Watch

Neuerungen rund um die Apple Watch standen am Beginn der Veranstaltung. Naturgemäß schwärmte Cook von der großartigen Resonanz der Nutzer, dann übergab er das Wort an Apple-Watch-Abteilungsleiter Jeff Williams. Der kündigte folgende Neuerungen an:

  • Es wird eine Reihe von neuen Apps geben, darunter der populäre Facebook Messenger sowie Steuerungsmöglichkeiten für Gopro-Kameras.
  • Apps können nun Videos abspielen und auf Mikrofon und Lautsprecher zurückgreifen.
  • Mit "Air Strip" sollen Ärzte mit der Apple Watch beziehungsweise deren Nutzern interagieren können.
  • Mode-Ikone "Hermes" wird Apple Watches designen.
  • Die Apple Watch wird in viel mehr Ländern starten, darunter wohl auch Österreich – fix bis Ende 2015.

iCloud-Upgrade

Für den Cloud-Speicherdienst iCloud gibt es ein Upgrade. Für 0,99 Dollar im Monat erhält man nun 50 GB, für 2,99 Dollar gibt es 200 GB. Für ein Terabyte verlangt Apple 9,99 Dollar.

Livestream für Apple-Fans

Die Fülle an Produkten ist damit zu erklären, dass Apple heuer wohl auf den zweiten Präsentationstermin im Oktober verzichtet, der bislang Usus war. Apple übertrug den Event live für iOS-Geräte, im Safari-Browser und unter Windows 10 im neuen Microsoft-Browser Edge. (Fabian Schmid, Georg Pichler, 9.9.2015)