Der Arbeitstag von Müllauflegern in Wien beginnt um sechs Uhr morgens und endet um 14 Uhr.

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Auch um die Müllbeseitigung nach Großevents kümmert sich die MA 48.

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Müllaufleger – in der breiten Bevölkerung bekannt als "Müllmänner" – holen Mistkübel oder -container aus den Höfen, Stiegenhäusern oder Müllräumen und befördern sie zum Müllwagen, entleeren sie dort mithilfe einer Kippvorrichtung und bringen sie wieder zurück. Dabei arbeiten sie in Teams von zwei bis sechs Personen. Die Größe einer Arbeitsgruppe hängt davon ab, wie groß die Müllbehälter sind und wie leicht sie transportiert werden können.

100.000 Mülltonnen

Von Vorteil sind für den Job ein kräftiger Körperbau und physische Ausdauer sowie Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen und Schmutz. Auch Teamfähigkeit ist gefragt. Müllaufleger müssen auch bei widrigsten Wetterbedingungen arbeiten, um Müllnotstände zu vermeiden. Eine typische Route bei der MA 48 in Wien beginnt um sechs Uhr morgens und endet um 14 Uhr, um Verkehrsspitzen zu umgehen. Pro Tag werden in Wien um die 100.000 Behälter gekippt.

Eine geregelte Ausbildung für Müllaufleger gibt es nicht. Die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten werden betriebsintern vermittelt. Bei der MA 48 müssen Müllaufleger beispielsweise einen Kipperpass machen, wobei sie das Hantieren mit Müllsammelfahrzeugen lernen, sowie Arbeitssicherheitsschulungen und Schulungen in richtigem Heben und Tragen. Zusätzlich gibt es Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge wie etwa Hepatitis-Impfungen.

In Wien ist für alle kommunalen Abfälle die MA 48 zuständig. Österreichweit, vor allem in kleineren Gemeinden oder für Gewerbebetriebe, werden meist private Entsorger tätig.

Bis circa 28.000 Euro

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt bewegt sich bei privaten Entsorgungsfirmen zwischen 16.700 bis 18.500 Euro brutto pro Jahr. Als Gemeindebedienstete beziehen Müllaufleger bei der MA 48 zunächst 21.000 Euro Grundgehalt und nach circa 40 Dienstjahren knapp 28.000 Euro.

Zu diesen Beträgen kommen Zulagen hinzu, die von der konkreten Tätigkeit abhängen. Je nachdem, wie anspruchsvoll eine Tour ist, gibt es Leistungs- oder Schmutzzulagen. Gefahrenzulagen gibt es beispielsweise für Spritzenentsorgung in Spitälern. (Conrad Pramböck, 10.9.2015)