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Leistbares Wohnen ist für viele Familien ein zentrales Thema. Die Ansprüche sind hoch: die Mehrheit ihren Kindern ein eigenes Zimmer bieten

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Wien – Eltern und Kinder haben es aus Sicht von Familien schwerer als früher. Für den Familienreport 2015 wurden 1.209 österreichische Familien befragt. Thematisiert wurde unter anderem die Einstellung zu Erziehung, Bildung und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Die Studie ist gemeinsam mit der Familien-Onlineplattform Welovefamily und dem Meinungsforschungsinstitut Marketagent durchgeführt worden.

Nachholbedarf bei Vereinbarkeit

Für 46 Prozent hat sich die Gesellschaft in den vergangenen zehn Jahren bezüglich Kinder und Familien demnach zum Positiven verändert – für 43 Prozent zum Negativen. Die Mehrheit glaubt jedoch, dass es Kinder und Eltern früher einfacher hatten. Außerdem ist nur jeder Siebte der Meinung, dass sich Familie und Beruf eher gut miteinander vereinbaren lassen. "Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Ausbildung und Betreuung von Kindern ist für Familien nach wie vor ein großes Thema – hier gibt es aus Sicht der Familien offenbar noch Nachholbedarf", sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com zu den Studienergebnissen.

Zu wenig Betreuungsplätze

Ein wichtigstes Anliegen der Eltern wäre es der Studie zufolge mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. Denn nur jeder Vierte, gab an, dass genügend Betreuungsplätze für Kinder vorhanden sind. Auch leistbaren Wohnraum als Familie zu finden, beurteilen 7 von 10 Befragten als schwierig. Die Erwartungen sind jedoch auch hoch: Zwei Drittel sind der Meinung, dass jedes Kind ein eigenes Zimmer braucht.

Leistbare Betreuung für die Ferien

Generell beurteilen 40 Prozent der Befragten das österreichische Schulsystem als eher gut. Mehr als die Hälfte sind aber der Meinung, dass die Schule zu wenig auf das reale Leben vorbereitet. Die Eltern glauben jedoch auch mehrheitlich, dass es Lehrer heutzutage schwerer als früher haben. Bezüglich der Betreuung von Kindern sind mehr als 80 Prozent der Ansicht, dass es mehr leistbare Betreuung für die Ferien geben sollte. Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr würde die Hälfte befürworten, eine Ganztagesschule 42 Prozent und 33 Prozent begrüßen die neue Mittelschule.

Thomas Schwabl zeigt sich über ein Ergebnis erschrocken, denn drei Viertel der Befragten machen sich mindestens einmal in der Woche Sorgen um die Familie. Die größten Sorgen sind dabei die Gesundheit der Kinder und ob man in der Erziehung alles richtig macht. (red, 10.9.2015)