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Der erste Schultag – ein besonderer Tag im Leben eines jeden Kindes.

Foto: apa / dpa / Arno Burgi

Die Familie fiebert Katharinas großem Tag entgegen. Einige Wochen vor Schulbeginn haben Melanie und Daniel ihrer sechsjährigen Tochter immer wieder den Schulweg gezeigt. Sie haben mit ihr gemeinsam trainiert: welchen Weg sie gehen muss, welchen Zebrastreifen sie benutzen soll und wie sie die Straße überqueren muss. Manche Kinder müssen mit Bus oder Straßenbahn zur Schule fahren – auch das muss geübt werden. In der ersten Zeit wird ein Elternteil Katharina noch zur Schule begleiten, aber über kurz oder lang soll die Sechsjährige dann alleine den Schulweg bewältigen.

Wie bei den Geschwistern Victoria und Emil haben die Eltern nun gemeinsam mit Katharina eine Schultasche besorgt sowie heimlich eine Schultüte gebastelt und mit notwendigen Kleinigkeiten für die Schule befüllt.

Ein besonderer Tag im Leben

Katharina war schon vier Jahre lang im Kindergarten. Im letzten Jahr war sie ein Vorschulkind, ist auf Ausflüge gegangen und wurde vom Kindergarten gut auf die Schule vorbereitet.

Der erste Schultag ist ein besonderer Tag im Leben jedes Kindes. Es lernt ab diesem Tag ganz viele neue Fertigkeiten dazu, die es für sein Leben dringend braucht. Daher sollte dieser Tag ausgiebig mit dem Kind gefeiert werden. Wenn Eltern der Schule positiv gegenüberstehen, wird ihr Kind dies auch tun und sich trotz der Ängste und Zweifel über den Schulstart freuen. Klar ist, dass institutionelle Wissensvermittlung durch die Schule nur ein Teil der Bildung ist, die ein Kind im Laufe seines Lebens erfährt.

Kinder werden im Laufe ihres Lebens immer selbstständiger, und das muss gefördert werden. Ein selbstständiges Kind fürchtet sich weniger vor den Anforderungen und Anstrengungen der Schule und den damit verbundenen Lebensumständen.

Fester Tagesablauf

Im Gegensatz zur flexiblen Startzeit des Kindergartens fängt der tägliche Unterricht zu fest vorgegebenen Zeiten an. Dies zwingt Eltern und Kinder, den Tagesablauf zu strukturieren: fixe Aufsteh- und auch Schlafenszeiten, Zeiten für Essen, Hausübungen sowie Freizeitbeschäftigung. So gelangt auch ein wenig mehr Routine ins tägliche Familienleben.

Erholungsphasen beachten

Auch Erholungsphasen müssen Eltern oder Bezugspersonen einplanen. Wichtig ist, dass Kinder bei so viel neuen Eindrücken, Aufgaben und Anforderungen, genügend Zeit für Spielzeit und Erholung erhalten. Manche Kinder möchten ein Instrument lernen, andere sich sportlich betätigen oder im Freien und auf dem Spielplatz spielen. Auch die Förderung der Kreativität gehört zur Bildung.

Es wird auch Kinder geben, die ihre Ruhephasen vor dem Fernsehapparat oder dem Computer verbringen möchten. Es ist wichtig, diese Zeiten im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass die Kinder sich anderweitig beschäftigen.

Jedes Kind braucht auch die Möglichkeit, von seinen Erlebnissen im Schulalltag zu erzählen, seine Sorgen und Probleme, aber auch seine Erfolge mit den Eltern und Bezugspersonen zu besprechen.

Hausaufgaben – die Arbeit der Kinder

Mit dem Eintritt in die Schule wird das Kind Hausaufgaben bekommen, für Tests und Prüfungen lernen müssen. Das ist sinnvoll, denn das Kind beschäftigt sich nochmals mit dem Gelernten und schult durch Üben seine Fertigkeiten weiter.

Hausübungen und Lernen sind die Arbeiten, die jedes Kind selbst erledigen muss. Wichtig dabei ist, dass das Kind einen festen Platz erhält, wo es seine Aufgaben erledigen kann. Das Kind braucht die Möglichkeit, sich in Ruhe auf die Hausübung und das Lernen konzentrieren zu können.

Nicht sinnvoll ist es, sich während der Aufgabe zum Kind zu setzen. Hilfreich ist es, wenn jemand in der Nähe ist, um bei Fragen mit Lösungshinweisen helfen zu können.

Freude am Lernen

Erhalten Sie Ihrem Kind so lange es geht die Freude am Lernen. Jedes Kind lernt gerne, probiert gerne aus und macht gerne unvoreingenommen seine eigenen Erfahrungen. Bieten Sie Ihren Kindern viele unterschiedliche Erfahrungsmöglichkeiten, denn die Interessen der Kinder entwickeln sich ab dem Volksschulalter. Stehen Sie diesen offen gegenüber.

Ihre Erfahrungen?

Wie haben Sie mit Ihrem Kind den Schulstart vorbereitet und erlebt? Posten Sie Ihre Erfahrungen, Fragen und Ideen im Forum! (Andrea Leidlmayr, Christine Strableg, 11.9.2015)