Washington – US-Vizepräsident Joe Biden hat sich zurückhaltend auf die Frage geäußert, ob er nächster US-Präsident werden möchte. Der Demokrat sagte am Donnerstag dem Sender CBS, jeder, der sich für das Amt bewerbe, müsse den Amerikanern versichern können, dass er mit ganzem Herzen, ganzer Energie und voller Leidenschaft dem Job nachgehen werde.

"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich weiß, dass ich an diesem Punkt bin", sagte Biden. Aus seiner Sicht habe niemand ein Recht auf das Amt, der nicht gewillt sei, "110 Prozent zu geben".

Ende Mai war Bidens ältester Sohn Beau im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Er hatte seinen Vater zu einer Kandidatur aufgefordert. Zudem gibt es für Joe Biden, der sich schon zweimal um das Präsidentenamt beworben hat, positive Umfragewerte. Seit dem Tod des Sohnes ist er in der Frage aber zögerlich. Sollte er sich Ende 2016 um die Nachfolge von Barack Obama bewerben, müsste er sich zunächst in seiner eigenen Partei gegen Hillary Clinton durchsetzen. Clinton steht seit Monaten unter Druck wegen der Nutzung ihres privaten E-Mail-Kontos in ihrer Zeit als US-Außenministerin. (APA, 11.9.2015)