St. Pölten – Die Pläne zur Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung im Jahr 2017 stoßen nicht überall auf Zustimmung. Der Gerasdorfer Bürgermeister Alexander Vojta (SPÖ) wünscht sich wie sein Klosterneuburger Kollege Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) den Erhalt einer Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft und will zur neuen Bezirkszuordnung – vorgesehen ist Gänserndorf – das Volk befragen.

Vojta betonte, nicht grundsätzlich gegen Reformen zu sein, diese müssten jedoch dem Bürger mehr Nutzen bringen. Er wolle auf einer Volksbefragung bestehen, damit die Gerasdorfer Bevölkerung selbst entscheiden könne, welcher der drei Nachbarbezirke – Korneuburg, Mistelbach und Gänserndorf – die meisten Vorteile bringe. Es gehe darum, zu welchem Bezirk der größte Bezug bestehe. Der Bürgermeister verwies etwa auf derzeit bestehende Kooperationen im Musikschulbereich mit dem angrenzenden Hagenbrunn und die schnelle Erreichbarkeit Korneuburgs, die Blaulichtorganisationen seien mit dem Bezirk Mistelbach vernetzt.

Verständnis für die Änderung zeigen laut dem ORF Niederösterreich die Bürgermeister von Purkersdorf und Pressbaum. Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hatte die Strukturänderung bei den Bezirkshauptmannschaften – von 21 auf 20 – am Donnerstag nach einer Klausur des Regierungsteams als "größten Reformschritt seit der Kommunalreform in den 70er-Jahren und der Hauptstadtwerdung" angekündigt. Die Neueinteilung des rund um Wien zerfledderten Bezirks sei entsprechend sondiert worden, er verwies auf eine Erreichbarkeitsstudie und diverse Umfragen. (APA, 11.9.2015)