Wien/Ried im Innkreis – Als Tabellenzweiter kann die Wiener Austria dem Duell mit Schlusslicht Ried am Samstag (18.30 Uhr) scheinbar gelassen entgegenblicken. Coach Thorsten Fink freilich sieht genau darin die große Gefahr. "Der Gegner wird mit dem Messer zwischen den Zähnen kommen, weil er jeden Punkt braucht", warnte Fink, dessen Team drei Spiele lang ungeschlagen ist.

"Ich werde der Mannschaft vermitteln, dass das ein gefährliches Spiel ist, und dass wir auf alte Tugenden wie Fighten und Teamwork zurückgreifen müssen", sagte Fink. Man werde "nicht nur durch spielerische Klasse" zum Erfolg kommen: "Das hat uns auch in den ersten Spielen ausgezeichnet."

Vergangene Woche wurde man im Test vom Zweitligisten FAC mit 3:0 geputzt. Freilich ohne zahlreiche Akteure, die für ihre Nationalteams abgestellt waren. Eine Warnung. "Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir nur mit angezogener Handbremse spielen", sagte Fink, für den es "ein gutes Spiel für den Kopf" war. "Wir können nicht wie Bayern München eine Mannschaft spielerisch raushauen. Das geht nicht – noch nicht", meinte der Deutsche.

Viele Goals, wenige Goals

Er hat gegen die Innviertler bis auf Ronivaldo alle Spieler an Bord, auch in der Innenverteidigung. Damit könnte es erstmals seit der ersten Runde wieder zur Paarung Richard Windbichler/Lukas Rotpuller kommen, Mazedoniens EM-Quali-Spieler Vance Sikov erhielte eine Pause. "Lukas hat den Vorteil, dass er frisch ist", meinte Fink.

Vor allem aber ein Vergleich der Offensivabteilungen der beiden Teams darf den 47-Jährigen mit Zuversicht in die Partien gehen lassen. 17 Treffer erzielte seine Austria, Ried kam über fünf Tore bisher nicht hinaus.

Im ersten Spiel unter Paul Gludovatz schien Ried mit dem 1:0 über Sturm am Weg der Besserung, ehe man zuletzt in Grödig mit 1:4 unterging. "Das war sicher ein kleiner Dämpfer, aber wir werden den eingeschlagenen Weg jetzt konsequent weiter gehen", betonte Ried-Kicker Dieter Elsneg, der vor seinem 150. Bundesligaspiel steht.

Mit Dennis Streker verletzte sich in der Vorwoche allerdings ein weiterer Rieder, er zog sich einen Seitenbandeinriss im rechten Kniegelenk zu und wird vier bis sechs Wochen ausfallen. Auch Clemens Walch, Thomas Murg und Julian Baumgartner fehlen verletzungsbedingt.

Statistisch gesehen, wäre ein Heimsieg fast eine Überraschung. Denn in den jüngsten acht Bundesliga-Begegnungen siegte nur ein einziges Mal der Gastgeber, beim 3:1 der Wiener am 13. September 2014. Im bisher letzten Duell der beiden Teams in Favoriten holte Ried im März 2015 einen 1:0-Erfolg. (APA, red, 11.9.2015)

Bundesliga, 8. Runde

FK Austria Wien – SV Josko Ried (Generali-Arena, Samstag, 18.30 Uhr, SR Harkam). Saisonergebnisse 2014/15: 3:1 (h), 1:1 (a), 0:1 (h), 2:0 (a)

Austria: Almer – F. Koch, Windbichler, Rotpuller, Martschinko – Vukojevic, Holzhauser – Gorgon, A. Grünwald, Kayode – Friesenbichler

Ersatz: Hadzikic – Stronati, Sikov, Serbest, T. Salamon, Meilinger, De Paula, Kehat, Zulechner

Es fehlt: Ronivaldo (Schambeinentzündung)

Ried: Gebauer – Reifeltshammer, Trauner, Filipovic – Janeczek, Ziegl, Prada – Elsneg, Kragl, Möschl – Gavilan

Ersatz: Durakovic – Bergmann, Antonitsch, Mayr-Fälten, Sikorski, F. Schubert, Polverino

Es fehlen: Walch (Muskelverletzung im Oberschenkel), Murg (Seitenbandeinriss), J. Baumgartner (Wadenmuskelverletzung), Streker (Seitenbandeinriss)