Heinz-Christian Strache hat es wieder getan. Er ist wieder einmal auf eine politische Satire hereingefallen und hat das auf seiner Facebook-Seite todernst verschwörungstheoretisch ("IS doch von den USA unterstützt?") kommentiert.
Das wird die potenziellen FPÖ-Wähler nicht irritieren. Es besteht angesichts der persönlichen (Vertrauens-)Werte von Strache ohnehin der Verdacht, dass ihn seine (potenziellen) Wähler eh nicht für den nächsten Nobelpreisträger halten.
Aber sie wählen trotzdem FPÖ – weil sie alles so tierisch anzipft. In Wien polarisiert sich die Entscheidung deshalb zwischen dem Ollasoasch-Lager der terminal Verdrossenen und dem Wirwissenimmernowiedesgeht-Lager der leicht verunsicherten Hausherren im Rathaus. Die Parteien dazwischen – Grün, Schwarz, Neos – müssen schauen, wo sie mit ihrer Botschaft (so vorhanden) bleiben.
Michael Häupl hat in dieser Situation das einzig Richtige getan, zuletzt bei seinem Wahlkampfauftakt: nicht die schäbigen Positionen des Gegners etwas weniger schäbig nachvollziehen, sondern kräftig Kontra geben. Auch wenn viele der eigenen Anhänger oder möglichen Wähler im Grunde manche FPÖ-Angstparole nachvollziehen können: Autoritären Wählern imponiert Entschiedenheit, da kann sie sogar humanitär grundiert sein. Die Politik muss "nur" vermitteln, dass sie weiß, was sie will und wie sie es machen wird. (Hans Rauscher, 11.9.2015)