Damaskus – Nur drei Tage nach der Entscheidung Australiens, die Angriffe auf die Terrormiliz IS auf Syrien auszuweiten, hat die australische Luftwaffe ihren ersten Einsatz in Syrien geflogen. Daran waren in der Nacht zum Samstag zwei Kampfflugzeuge des Typs F/A-18 Hornet, ein Tankflugzeug sowie ein Radarflugzeug Boeing 737 AEW&C beteiligt, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Es seien aber keine Waffen eingesetzt worden. Der australische Premierminister Tony Abbott sagte seiner Partei, dass das Land nun "aus einer Position der Stärke" auf die Bedrohung durch den IS reagiere. "Unsere Flugzeuge zielen nun auf Terroristenstellungen innerhalb Syriens sowie im Irak."

Laut dem Generalleutnant der Luftwaffe Stu Bellingham spähten die Hornets feindliche Aktivitäten im Osten Syriens aus. "Daesh (der IS) beherrscht eine weite Region im Osten Syriens, die zur Rekrutierung dient und Einnahmen aus der Ölproduktion liefert. Außerdem wird sie als Basis für Angriffe im Irak genutzt", sagte Bellingham.

Bisher gehören der Allianz gegen den IS in Syrien die USA, Kanada, Jordanien, Bahrain, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate an. Es werde erwartet, dass sich auch Frankreich und Großbritannien an Angriffen in Syrien beteiligten, hieß es. Anders als im Irak, wo Bagdad die Luftangriffe auf den IS unterstützt, werden die Angriffe in Syrien nicht von der Regierung gebilligt. Das ist jedoch eine völkerrechtliche Voraussetzung, sofern kein Beschluss des UN-Sicherheitsrates vorliegt.

Aktivisten: Elf Tote bei Raketenangriff auf Damaskus

Unterdessen sind bei einem Raketenangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus nach Angaben von Aktivisten mindestens elf Menschen getötet worden. Bei dem Angriff auf das Viertel Duwailah am Stadtrand von Damaskus am Freitag seien zudem mindestens 20 weitere Menschen verletzt worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Die meisten Opfer seien offenbar Zivilisten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete vier Toten und 25 Verletzten. Rebellen am Stadtrand von Damaskus feuern immer wieder Raketen auf die Hauptstadt ab, dabei kommt es häufig zu Todesopfern. Die Regierungstruppen von Staatschef Bashar al-Assad fliegen regelmäßig Luftangriffe auf die Stützpunkte der Rebellen rund um Damaskus. Menschenrechtler werfen beiden Seiten vor, bei ihren wenig gezielten Angriffen zahlreiche Zivilisten zu töten.

Seit dem Beginn des Bürgerkrieges in Syrien im März 2011 wurden bereits mehr als 240.000 Menschen getötet, Hunderttausende flohen aus dem Land. (APA, 12.9.2015)