Der Xerox-Chip vor Aktivierung des Zerstörungs-Schaltkreises.

Foto: Xerox/IDG News

Kurz nach Aktivierung des Schaltkreises.

Foto: Xerox/IDG News

Der Vergleich mit diversen Agententhrillern liegt nahe: Eine Nachricht wird digital hinterlegt, nach dem Anhören zerstört sich der Datenträger von selbst. Ein Prinzip, das nun Forscher der Xerox-Tochterfirma PARC nun auch auf Rechenchips umgemünzt haben.

Ihre Kreation, so berichtet Computerworld, zerspringt bei Aktivierung durch einen Laser in kleinste Splitter.

Reparatur praktisch unmöglich

Möglich ist durch die Verwendung von Gorilla Glas als Unterlage für die Schaltkreise. Das Material steht unter hoher Spannung. Per Laser lässt sich ein eigener Schaltkreis über eine Fotodiode aktivieren. In diesem Schaltkreis befindet sich ein kleiner Resistor, der sich aufheizt. Nach kurzer Zeit führt dessen Wärmeentwicklung zum Bruch des Glases.

Aufgrund der hohen Spannung bricht das Glas nicht nur in wenige Teile auseinander, sondern diese zerspringen immer weiter, bis nur noch winzige Scherben übrig bleiben. Eine erfolgreiche Instandsetzung des Chips zum Auslesen seiner Inhalte ist damit praktisch ausgeschlossen. Der Trigger ließe sich aber auch auf mechanischem Wege oder ein Funksignal auslösen.

Für Hochsicherheits-Einsatz

Potenzielle Anwendungsbereiche finden sich dort, wo hohe Sicherheitsstandards vorherrschen. So könnte auf einem solchen Chip etwa der Key zur Nutzung eines verschlüsselten Systems hinterlegt werden. Der Glas-Chip soll schnell herstellbar und kompatibel zu herkömmlicher Elektronik sein. (gpi, 14.09.2015)