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Aufwärmen bei Real Madrid.

Foto: APA/AP/White

Wien – Mit den üblichen Verdächtigen als Titelkandidaten startet am Dienstagabend die 24. Ausgabe der Champions League in die neue Saison. Der FC Barcelona wird dabei erneut versuchen, als erster Club in der Geschichte der Fußball-Königsklasse im Mai 2016 im Finale im Mailänder San Siro die Titelverteidigung zu schaffen. Österreich ist heuer mit drei Legionären in der Eliteliga vertreten.

Während Aleksandar Dragovic und der derzeit verletzte Martin Stranzl mit Dynamo Kiew bzw. Mönchengladbach gute Figur machen wollen, sind die Ziele von David Alaba höher angesetzt. Der FC Bayern gilt als einer der schärfsten Herausforderer von Barcelona. Real Madrid unter Neo-Trainer Rafael Benitez sowie die englischen Spitzenclubs aus Manchester und London werden ebenfalls hoch gehandelt. Die Ambitionen auf Europas Fußball-Thron will auch Paris St. Germain untermauern.

Geldregen noch intensiver

Finanziell spielt die Champions League weiter in einer anderen Liga. Bis 2018 schüttet die UEFA insgesamt Prämien von 1,257 Milliarden Euro aus. Alle 32 Starter können fix mit 12 Millionen Euro Antrittsprämie kalkulieren und damit 3,4 mehr als in der Vorsaison. Jeder Sieg in den sechs Gruppenspielen bringt weitere 1,5 Millionen, jedes Remis 500.000 Euro. Dazu kommen Einnahmen aus dem Marktpool und Ticketverkauf.

Nicht verwunderlich ist deshalb, dass die Creme de la Creme des europäischen Vereinsfußballs auch dieses Jahr fast gänzlich unter sich bleibt. Barcelona, Real, der FC Porto und Manchester United gehen zum insgesamt 20. Mal an den Start. Die Bayern sind zum 19. Mal dabei. Die drei Premierengäste sind Gladbach, KAA Gent sowie der FC Astana als erster kasachischer Teilnehmer.

Der Auftaktschlager findet in Manchester statt. City empfängt mit Juventus Turin (20.45 Uhr/live SRF zwei) den miserabel in die Saison gestarteten Finalisten der Vorsaison. Bei den national noch sieglosen Italienern fehlt außerdem Nationalspieler Claudio Marchisio aufgrund einer Adduktorenverletzung. City hält nach fünf Ligarunden hingegen bei fünf Siegen und 11:0 Toren.

City mit breiter Brust

"Wir hatten eine hervorragende Vorbereitung und sind großartig in die Premier League gestartet. Ich denke, mit uns ist diese Saison zu rechnen", betonte der vor der Partie angeschlagene City-Stürmer Sergio Aguero. Bei Juventus forderte Trainer Massimiliano Allegri Geduld mit seinem nach den Abgängen von Andrea Pirlo, Carlos Tevez und Arturo Vidal im Sommer veränderten Team ein: "Wir müssen weiter positiv denken. Wir wussten, dass diese Saison schwieriger wird."

Im Parallelspiel der Gruppe D trifft Europa-League-Sieger FC Sevilla auf Gladbach. Kapitän Stranzl fehlt den nach vier Runden punktlos am Tabellenende der Bundesliga stehenden Deutschen nach einem Augenhöhlenbruch noch mehrere Wochen. Für die Borussia-Verantwortlichen scheint die Liga aktuell ohnedies wichtiger als der Europacup. "Wenn ich die Wahl hätte, wären mir drei Punkte nächsten Samstag in Köln lieber als in Sevilla", meinte Sportdirektor Max Eberl.

Während Barcelona erst Mittwoch in Rom im Einsatz ist, bekommt es Real zum Start zu Hause mit Schachtar Donezk zu tun. Rapids Play-off-Bezwinger wird sich auf einen vor Selbstvertrauen strotzenden Cristiano Ronaldo einstellen können. Der Portugiese traf am Wochenende fünfmal und wird auch im Duell der Torjäger mit Lionel Messi vorlegen wollen. In der "ewigen Torschützenliste" der Champions League halten die beiden Superstars bei je 77 Treffern.

Benitez zählt auf Ronaldo

"Ich hoffe, dass er so weitermacht. Zu seinem Nutzen und dem des Teams", sagte Trainer Rafael Benitez über Ronaldo. Der Nachfolger von Carlo Ancelotti ortete bei den Madrilenen noch viel Potenzial: "Wir können noch stärker spielen, und das sage ich ohne jede Eitelkeit", erklärte er nach dem 6:0 gegen Espanyol.

In Paris steht indes Zlatan Ibrahimovic im Scheinwerferlicht. Der PSG-Star trifft auf seinen ehemaligen Jugendverein Malmö FF, den er als 20-Jähriger Richtung Ajax Amsterdam verließ. Als nun 33-Jähriger will der in Malmö geborene Ibrahimovic Frankreichs Meister zur möglichen Champions-League-Trophäe schießen.

Manchester United gastiert zum Auftakt in Eindhoven. Die im Play-off gegen Brügge souveränen Engländer wollen nach ihrer einjährigen Zwangspause mit einem vollen Erfolg in die Königsklasse zurückkehren. Die Generalprobe dafür glückte mit einem 3:1 gegen Liverpool. Beim PSV sitzt mit Phillip Cocu ein ehemaliger Schützling von United-Coach Louis van Gaal am Trainersessel. Im zweiten Spiel der Gruppe B trifft Wolfsburg auf ZSKA Moskau.

Den wenigsten Flair weist indes die Gruppe C vor. Die vom kasachischen Staatsfonds Samruk-Kazyna finanzierte Mannschaft aus Astana trifft bei ihrem CL-Debüt in Lissabon auf Benfica. Bei der Anreise hatten die Gäste 6.000 Kilometer Luftlinie hinter sich zu bringen. Galatasaray und Atletico Madrid kämpfen in dieser Gruppe ebenfalls um den Aufstieg in die K.o.-Phase. (APA, 14.9.2015)