Die "Washington Post" geht gegen Adblocker vor.

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Wien/Washington – Werbung im Wert von 22 Milliarden Euro weltweit wird 2015 ausgeblendet, das sagt eine Studie, über die der STANDARD berichtete. Während europäische Medienhäuser mit Adblocker-Raten von 30 Prozent und mehr konfrontiert sind, liegt der Anteil in den USA noch unter 20 Prozent, dennoch setzen jetzt erste US-Verlage Schritte gegen Werbeblocker.

Die "Washington Post" hat kürzlich angekündigt, dass User mit Ad-Blocker Inhalte der Seite nur mehr eingeschränkt zu Gesicht bekommen. Ist ein Adblocker installiert, wird den Lesern ein Pop-Up serviert, dass sie entweder das Browser-Plugin deaktivieren sollen oder sich mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren müssen. Im Gegenzug erhalten sie einen Newsletter des Mediums.

Als "Experiment" bezeichnet das Kristine Coratti Kelly, Pressesprecherin der "Washington Post", auf STANDARD-Anfrage. "Viele Leser bekommen unsere Artikel bereits gratis". Um qualitativ hochwertigen Journalismus langfristig zu finanzieren, müssten User einen Beitrag leisten.

Abgesehen von zehn Artikeln pro Monat sind Inhalte der "Washington Post" nur kostenpflichtig erhältlich. Ein Digitalabo kostet 2,50 Dollar pro Woche oder 99 Dollar im Jahr.

In Österreich begegnet derStandard.at blockierten Werbeumsätzen mit "Fair Use"-Abos: User, die Werbeblocker verwenden oder eine "werbeberuhigte" Version der Seite wollen, sind aufgerufen, über Abos zum Angebot beizutragen. Laut Studie verwenden 21 Prozent der Österreicher Adblocker. (omark, 14.9.2015)