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Der frühere Pressesprecher und BZÖ-Chef Stefan Petzner gießt Öl in altes Gerüchtefeuer.

Foto: Roland Schlager

Diskrete Konten in Liechtenstein, eine Ölquelle als Geschenk vom irakischen Machthaber Saddam Hussein und Geldgeschenke von Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi: All das soll der frühere Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider besessen bzw. erhalten haben.

Stefan Petzner, einstiger Pressesprecher Haiders, BZÖ-Geschäftsführer und Nationalratsabgeordneter, schneidet all diese Themen in seinem Buch "Haiders Schatten" an. Und nährt damit alte Gerüchte und Medienberichte, die es allerdings nie ins Stadium der Beweisbarkeit geschafft haben.

Die nordirakische Ölquelle habe der Politiker bei einem Besuch von Hussein geschenkt bekommen: in Form einer Besitzurkunde. Der irakische Diktator habe sich so für ein Gastgeschenk revanchiert, für welches, wisse er, Petzner, nicht. Üblicherweise habe man aber "Wasserkrüge mit dem Kärnten-Logo oder Bildbände" mitgebracht, erzählt er dem STANDARD.

"Notgroschen"

Zudem schreibt Petzner, dass Haider einen "Notgroschen in zweistelliger Millionen-Schilling-Höhe" in Liechtenstein geparkt habe. Das Geld sei von "privaten Sponsoren und Gönnern" gekommen. Allerdings sei es dann rund um die Jahrtausendwende verzockt worden, erzählt Petzner – der Verantwortliche sei danach nie mehr wieder gesehen worden.

Auf Basis entsprechender Berichte von News und Profil von 2010 wurde seitens der Staatsanwaltschaft ermittelt; ohne Ergebnis. Profil hatte damals berichtet, dass in Haiders Umfeld über die Jahre mehrere Briefkastenfirmen entstanden, über die 45 Mio. Euro geschleust worden seien. Petzner damals: "Da wurden Euro mit Schilling verwechselt."

"Spenden" von Gaddafi

Zudem hat Haider laut seinem früheren Pressesprecher von Gaddafi "Spenden" erhalten, "drei bis vier Mal oder vier bis fünf Mal", sagt Petzner. Eingeschweißt in Packerl habe Haider von seinen Besuchen bei Gaddafi jeweils "150.000 bis 200.000 Dollar" mitgebracht. Die seien in Österreich von Vertrauten in Tranchen à 9900 Euro gewechselt und sodann verbraucht worden. Auch von Haider? Petzner: "Ich habe ihn nie gefragt, was er mit dem Geld gemacht hat."

Warum Petzner das alles erst jetzt erzählt "Weil jetzt die Zeit reif dafür ist", antwortet er. (gra, 15.9.2015)