Nickelsdorf – Die seit Mitternacht bereits erwarteten Flüchtlinge in Nickelsdorf sind inzwischen eingetroffen. Insgesamt seien rund 1.500 Menschen aus Ungarn über die Grenze gekommen, sagte Franz Recker vom Einsatzstab im Burgenland auf APA-Anfrage Dienstagfrüh gegen 6.30 Uhr. In Heiligenkreuz im Lafnitztal seien seit 5.00 Uhr in der Früh rund 120 Flüchtlinge eingetroffen.

Noch werden die 120 Menschen laut Recker in Heiligenkreuz versorgt. Das Bundesheer stellte 28 Zelte mit Feldbetten auf. Nach einer Möglichkeit für einen Weitertransport werde noch gesucht. Die in Nickelsdorf eingetroffenen Flüchtlinge befinden sich demnach bereits in den Sammelstellen rund um den Grenzübergang.

Prognosen darüber, mit wie vielen Neuankünften im Burgenland am Dienstag in etwa zu rechnen sei, konnte Recker nicht abgeben. Das sei zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Die Behörden rechnen ab Dienstag mit einer möglichen Verschärfung der Situation angesichts der strengeren Bestimmungen für Flüchtlinge, die um Mitternacht in Ungarn in Kraft traten. Illegaler Grenzübertritt gilt in Ungarn nunmehr als Straftat, die mit bis zu drei Jahren Haft geahndet werden kann. Bisher war es nur eine Ordnungswidrigkeit.

Fast 20.000 kamen am Montag

In der Nacht auf Dienstag hat sich die Flüchtlingssituation an den Grenzübergängen bei Nickelsdorf und Heiligenkreuz im Vergleich zur vorhergehenden Nacht sehr ruhig dargestellt. Im Laufe des Montags waren laut einem Vertreter des Einsatzstabes der Polizei im Burgenland insgesamt 19.736 Flüchtlinge aufgegriffen worden. In den Abendstunden ab 18.00 Uhr hätten bis zu 6.000 Personen von Ungarn aus die Grenze passiert. (APA/red, 15.9.2015)