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Der deutsche Medienjournalist Hans Hoff hat einen wütenden Brief an die "Kronenzeitung" geschrieben. Grund dafür ist eine Kritik, die er zur ersten Ausgabe der Volksmusiksendung "Stadlshow" für das deutsche Branchenportal dwdl.de geschrieben hat – und von krone.at fast gänzlich übernommen wurde. Nachdem horizont.at gestern über die unerlaubte Wiederverwertung berichtet hatte, ist das Plagiat offline.

Hoff beschwert sich im "Horizont" vorliegenden Brief, dass sein Ruf geschädigt wurde. Schließlich basiere seine Reputation "wesentlich auf der Tatsache, dass ich meinen Auftraggebern (...) mehrfach versichern konnte, nicht für Boulevardmedien tätig zu werden." Er fordert eine Erklärung von krone.at, keine weiteren Texte von ihm zu veröffentlichen und eine Spende über 1000 Euro an den deutschen Verein "Pro Asyl" als Entschädigung.

krone.at hat nicht die Zeit, bei jedem Autor nachzufragen

Gegenüber dem "Horizont" zeigte sich "krone.at"-Chef Richard Schmitt zunächst uneinsichtig: Die Veröffentlichtung habe Hoff schließlich zu mehr Popularität verholfen – man habe auch nicht die Zeit, bei jedem Autor nachzufragen, bevor man Texte veröffentlicht. Schmitt sieht das Vorgehen durch das Zitatrecht gedeckt, obwohl fast der gesamte Text "zitiert" wurde.

Zum STANDARD sagt Schmitt dagegen heute, dass die Sache nunmehr beim Rechtsbüro der Zeitung läge und die "Krone" die 1000 Euro "natürlich bezahlt". (sefe, 15.9.2015)