Die Spieler begutachten die spezielle Stadtkarte von Wien.

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Vier Spieler bitten bei einer vergangenen "Journey" um Audienz bei den "vier Königinnen".

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Bewaffnet mit einer besonderen Stadtkarte, gutem Schuhwerk und einer Portion Mut, kann die Schnitzeljagd durch ganz Wien beginnen. Rund 400 Teilnehmer und Teilnehmerinnen stellen sich kommenden Freitag wieder der Aufgabe, das Streetgame "Journey to the End of the Night" zu bestreiten. Die besondere Herausforderungen: Das Spiel findet in der Dunkelheit statt, das Spielfeld ist ganz Wien und sogenannte "Fänger" versuchen einen zu fassen.

Von Fängern gejagt

Das Streetgame hat seinen Ursprung in San Francisco – seither verbreitet sich das Spiel in der ganzen Welt. 2009 ist es nach Wien und damit auch nach Zentraleuropa gekommen. Seither ist "Journey to the End of the Night" in der heimischen Spielerszene eine Pflichtveranstaltung. "Die Idee ist, spielerisch die eigene Stadt in der Nacht neu zu erkunden und kennenzulernen. Im Game kann ich Wien anders erleben, als ich das normalerweise mache. Danach ist man viel empfänglicher dafür, was sich im offenen Raum tut, wie er benutzt und strukturiert wird", sagt einer der Veranstalter und Spieldesigner Philipp Ehmann. Finanziert wird das Event über Play Vienna, einen Verein zur Förderung des Spiels im öffentlichen Raum, und über Spenden.

Interaktive Checkpoints

Flankiert von interaktiven Szenen bei den Checkpoints, wird der öffentliche Raum zum Schauplatz. Bei den sechs Kontrollpunkten, die alle Spielerinnen und Spieler durchlaufen müssen, warten verkleidete Agenten, um die Manifeste der Spielenden zu unterzeichnen. In theatralen Szenen, passend zum "Journey-Motto", werden Hinweise zum Ort des nächsten Checkpoints gegeben. "Einmal war das Thema zum Beispiel ,Aufstand gegen die Monarchie´. Da mussten man, ganz im Sinne der Interaktivität, um eine Audienz bei den vier Königinnen bitten."

Das diesjährige Motto ist, ebenso wie die Route der Schnitzeljagd, noch streng geheim. "Bekanntgeben kann ich nur die Streckenlänge, die beträgt zwischen zehn und zwölf Kilometer Luftlinie. In zwei bis vier Stunden sollten die Spieler das Ziel aber erreichen können", sagt Ehmann. Doch so viel darf verraten werden: Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist im Spielfeld, also in ganz Wien erlaubt. (Sophie-Kristin Hausbeger, 15.9.2015)