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Das war's.

Foto: EPA/DIEGO AZUBEL

Frankfurt am Main – Renault will künftig nicht mehr als Motorenlieferant in der Formel 1 auftreten. "Wir haben sehr klar gesagt: Es ist vorbei", kündigte Renault-Konzernchef Carlos Ghosn am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt am Main an. Renault beliefert derzeit Red Bull und dessen Schwesterteam Toro Rosso mit Aggregaten.

Vor allem Red Bull, seit 2007 Renault-Kunde, ist mit dem französischen Hersteller unzufrieden. Seit dem Umstieg von Saug- auf Turbomotoren 2014 fährt das Ex-Weltmeisterteam nicht mehr um Titel mit. Laut einem Bericht von motorsport-total.com sagte Ghosn, dass man ab 2016 "nicht mehr als Motorenlieferant in der Formel 1 auftreten" wird. Der Vertrag mit Red Bull läuft eigentlich noch bis Ende der nächsten Saison. Verhandlungen über die vorzeitige Auflösung seien aber im Gange, so Ghosn.

Die Franzosen haben nach eigenen Angaben die Formel-1-Führungsetage wegen ihres Schritts vorgewarnt. Der Konzern müsse nun entscheiden, ob er künftig ganz aussteigen oder ein eigenes Team an den Start schicken will. "Wir sind nicht in Eile, wir nehmen uns Zeit", sagte Ghosn. Gerüchte über die mögliche Übernahme des Lotus-Rennstalles wollte er nicht kommentieren.

Zu geringer Marketingeffekt

Zuletzt sei die Zusammenarbeit mit Red Bull gar nicht nach Wunsch verlaufen. "Wenn es ein Problem mit dem Team gibt, wird als erstes auf dich mit dem Finger gezeigt", klagte Ghosn und beschwerte sich über den seiner Ansicht nach zu geringen Marketingeffekt in der Partnerschaft mit dem Getränkekonzern. "Als wir Meisterschaften gewannen, wurde leider der Name Renault nie erwähnt", stattdessen sei die Aufmerksamkeit vor allem Red Bull zuteilgeworden. "Wir haben den Eindruck gewonnen, dass sich die Investition nur sehr schwach ausgezahlt hat."

Für Red Bull bleibt nun wohl nur noch Ferrari als Alternative. Denn eine Zusammenarbeit mit Mercedes hatte Motorsportberater Helmut Marko kürzlich ausgeschlossen. (APA, dpa, 16.9.2015)