Grafik: LibreOffice

Auch wenn der Hype um den Wechsel auf Open-Source-Systeme im öffentlichen Sektor in den letzten Jahren deutlich abgeflaut ist, heißt dies nicht, dass das dahinterstehende Interesse verschwunden ist. Die solche Migrationen treibenden Faktoren wie Kosten aber vor allem auch Herstellerunabhängigkeit durch die Nutzung freier Formate besitzen schließlich weiterhin hohe Relevanz.

Wechsel

Dies zeigt sich nun auch an einer Ankündigung des italienischen Militärs. Will dieses doch im Laufe der nächsten eineinhalb Jahre vollständig auf LibreOffice und das Open Document Format (ODF) wechseln, und damit Microsofts proprietäres Office hinter sich lassen.

Umfang

Insgesamt sollen im Rahmen dieses Projekts 150.000 Arbeitsrechner umgestellt werden. Damit entsteht eine der europaweit bisher größten LibreOffice-Installationen. Übertroffen wird das Unterfangen nur mehr vom französischen Innenministerium, wo die freie Office-Suite auf 240.000 Desktops läuft.

Kooperation

Die technische Durchführung übernimmt dabei die LibreItalia Association, die hierfür eine Partnerschaft mit dem italienischen Verteidigungsministerium eingegangen ist. In einem Statement gibt man der Hoffnung Ausdruck, dass schon bald weitere italienische Organisationen aus dem öffentlichen Sektor folgen könnten. Die Grundlage für all dies hat ein im Juni 2012 verabschiedetes Gesetz geschaffen, das vorschreibt, dass freie Software immer die Default-Wahl für die Behörden des Landes zu sein hat. (apo, 16.9.2015)