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Thorbjorn Jagland mit Geir Lundestad im Hintergrund.

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Oslo – Von Obama bis zur EU: Die norwegische Nobel-Jury hat in den vergangenen Jahren einige umstrittene Friedensnobelpreisträger gekürt. Dem langjährigen Direktor des Nobelinstituts Geir Lundestad zufolge gab es in dem Komitee aber kaum Streit über die Preisträger.

Stattdessen waren sich die fünf Mitglieder "weitgehend einig über die Entscheidungen, die getroffen wurden, einschließlich der Preise an Obama, Liu Xiaobo und die EU", schreibt Lundestad laut der Zeitung "Aftenposten" in einem neuen Buch, in dem er seine Erfahrungen aus 25 Jahren an der Spitze des Nobelinstituts ausbreitet. Die Nobelpreise an US-Präsident Barack Obama, den chinesischen Dissidenten Xiaobo und die EU gehören zu den umstrittensten Auszeichnungen.

Heiter Sonnenschein herrschte in der Nobeljury zuletzt trotzdem nicht. In "Fredens sekretær – 25 år med nobelprisen", das am Donnerstag erscheint, greift Lundestad den früheren Jury-Vorsitzenden Thorbjorn Jagland laut "Aftenposten" scharf als zerstreuten Chef mit vielen Wissenslücken an. Der frühere norwegische Ministerpräsident musste 2015 als Chef der Jury abtreten, deren Mitglied er aber noch ist. Lundestad hatte nach dem Nobelpreis 2014 als Nobeldirektor aufgehört. Sein Nachfolger ist der Historiker Olav Njolstad. Der Friedensnobelpreisträger 2015 wird am 9. Oktober in Oslo bekanntgegeben. (APA, 16.9.2015)